04.10.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.3.2 Modellierung im Spaltbruch- und Übergangsbereich<br />

Ursprüngliches Beremin-Modell<br />

2. Stand der Technik<br />

Die Versagenswahrscheinlichkeit infolge von Spaltbruch kann mit dem Beremin-Modell bestimmt<br />

werden. Dieses Modell, das von der Forschergruppe Beremin [BER83], [MUD87] entwickelt wurde,<br />

gehört zu den lokalen Modellen, bei denen der lokale Spannungszustand für die Vorhersage des<br />

Spaltbruchs berücksichtigt wird. Das Beremin-Modell beruht auf drei Grundannahmen:<br />

-<br />

-<br />

Es wird davon ausgegangen, dass in einem für den Werkstoff und den Spaltbruchmechanismus<br />

repräsentativen Volumenelement V0 durchschnittlich M Mikrorisse gleichmäßig verteilt<br />

vorliegen. Da der Mikrorissbildung Versetzungsbewegungen vorausgehen, sind die Mikrorisse<br />

bei metallischen Werkstoffen nur innerhalb der plastischen Zonen vorzufinden. Die<br />

Wahrscheinlichkeit P(l), dass ein Mikroriss eine Länge zwischen l und l+dl besitzt, wird mit<br />

Parametern αl>0 und βl>1 bestimmt nach<br />

αl<br />

P(<br />

l)<br />

dl = dl<br />

β l l<br />

(2.28)<br />

- Das Griffithsche Kriterium wird vorausgesetzt, nach dem der Spaltbruchversagen an<br />

Mikrorissen eingeleitet wird, wenn die aufgebrachte Last eine kritische Spannung σc ergibt.<br />

Dieser kritische Wert ist direkt proportional zur Quadratwurzel einer werkstoffabhängigen<br />

Konstante C und umgekehrt proportional zur Quadratwurzel der Mikrorisslänge l:<br />

C<br />

σ c =<br />

(2.29)<br />

l<br />

- „Weakest-link“ Ansatz, bei dem der lokale Versagensprozess das Versagen der gesamten<br />

Struktur auslöst. Dabei geht das lokale Versagen vom gefährlichsten Mikroriss aus, der das<br />

schwächste Glied in der Struktur darstellt. Der Nachteil dieses Ansatzes ist, dass möglicher<br />

Arrest des fortschreitenden Mikrorisses nicht zugelassen wird.<br />

Basierend auf diesen Annahmen wird die akkumulierte Versagenswahrscheinlichkeit Pf bei einer<br />

bestimmten Struktur mit einer zwei-parametrigen Weibullverteilung beschrieben:<br />

Pf<br />

⎡ m<br />

⎛ σ ⎞ ⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎢<br />

⎜ w<br />

= 1 − exp −<br />

⎟<br />

(2.30)<br />

⎥<br />

⎣ ⎝ σ u ⎠ ⎦<br />

Während mit dem Parameter m die werkstoffabhängige Streuung der kritischen Spannungen erfasst<br />

wird, stellt die Weibullreferenzspannung σu den Werkstoffwiderstand gegen das Spaltbruchauftreten<br />

dar. Bei dieser Spannung nimmt die Versagenswahrscheinlichkeit einen Wert von ca. 63% an. Die<br />

beiden Parameter m und σu werden als „Weibullparameter“ bezeichnet. Die aktuelle Weibullspannung<br />

σw, mit der die Spaltbruchbelastung charakterisiert wird, ergibt sich nach Integration der größten<br />

Hauptnormalspannungen σ1 in dem ganzen plastischen Volumen Vpl als:<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!