Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />
Schädigungsvariable bezogen auf das gesamte aktuelle Volumen der Zelle gebildet werden. Als interne<br />
Schädigungsvariable wird der modifizierte Hohlraumvolumenanteil f* ausgegeben.<br />
Da bei dem Stahl S355 ausschließlich die primären Hohlräume berücksichtigt werden, wird für die<br />
Berechnung von fc das Modell der zylindrischen Einheitszelle mit einem kugelförmigen Hohlraum und<br />
elastisch-plastischem Matrixmaterial ohne Berücksichtigung der sekundären Schädigung untersucht.<br />
Aufgrund des axialsymmetrischen Spannungszustandes reduziert sich der numerische Aufwand<br />
deutlich. Für die Einheitszelle mit dem Hohlraum wird ein 2D FE-Modell erzeugt, das ein Viertel des<br />
Längsschliffes des Zellzylinders darstellt. Die anschließende Vernetzung erfolgt mit den<br />
axialsymmetrischen Solidelementen (CAX4). Aufgrund des äußeren Zwangs, der durch die<br />
benachbarten Zellen hervorgerufen wird, erfahren die Knoten an dem jeweiligen äußeren Rand der<br />
betrachteten Zelle die gleiche Radial- und Axialverschiebung. Die gleiche Verschiebung wird in<br />
ABAQUS über die Funktion „CONSTRAINT, EQUATION“ gewährleistet. Das Verhältnis zwischen<br />
den Hauptspannungen in Radial- und Axialrichtung wird über die gesamte Belastungszeit konstant<br />
gehalten:<br />
Σ1<br />
3h<br />
−1<br />
=<br />
Σ 3h<br />
+ 2<br />
3<br />
Der plastische Kollaps der Zelle ist erreicht, wenn die Reduktion der Zylinderfläche, die über die<br />
radiale Dehnung -2E1 erfasst wird, mit zunehmender effektiver Dehnung konstant bleibt. Die kritische<br />
Dehnung hängt von dem gewählten Elementtyp, besonders im Bereich der kleinen Mehrachsigkeiten,<br />
ab.<br />
Das Bild 5.2 zeigt den Verlauf der normierten effektiven Spannung und des Hohlraumvolumenanteils f<br />
über der effektiven Dehnung für die Mehrachsigkeiten h=1,2 und 3. Mit zunehmender Mehrachsigkeit<br />
nimmt die effektive Dehnung beim Kollaps der Zelle ab. Für h=2 ist die effektive Dehnung beim<br />
Versagen der Zelle um fast den Faktor 4 kleiner als für h=1. Gleichzeitig nimmt die maximal erreichte<br />
effektive Spannung mit steigender Mehrachsigkeit deutlich ab, während die Schädigung f bei der<br />
gleichen effektiven Dehnung zunimmt. Im Bild 5.3 ist die Ermittlung der kritischen Porosität fc<br />
dargestellt, die bei dem Erreichen der konstanten axialen Dehnung 2E1 abgelesen wird. Die axiale<br />
Verschiebung steigt bis zu dem Zeitpunkt an, bei dem die plastische Verformung im Nettoquerschnitt<br />
lokalisiert und somit der Tragfähigkeitsverlust der Zelle eintritt. Die kritische Porosität fc variiert nur<br />
geringfügig mit der Mehrachsigkeit. Bei dem S355-12 wird die kritische Porosität fc von 0.027 für den<br />
Grundwerkstoff und von 0.030 für das Schweißgut als Mittelwert aus den fc Werten bei h=1,2 und 3<br />
bestimmt.<br />
(5.5)<br />
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