Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />
Spalt ein instabiles Versagen. Das spröde Verhalten der HLSV mit dem schmalen Spalt im Gegensatz<br />
zum Nullspalt ist auf das vorhandene Gefüge zurückzuführen, das durch härtere Ferritphasen (FSP und<br />
Bainit) und die Abwesenheit des acicularen Ferrits gekennzeichnet wird, s. Bild 4.8.<br />
Die experimentellen und numerischen Ergebnisse der bruchmechanischen Untersuchungen zur<br />
Rissinitiierung sind in Tabelle 5.8 zusammengefasst. Die Indizes I und F stehen für die HLSV mit dem<br />
Nullspalt und dem schmalen Spalt. Die Ergebnisse zeigen, dass in meisten Fällen eine gute<br />
Abschätzung der experimentellen Rissinitiierung mit den ermittelten Schädigungsparametern<br />
unabhängig von dem gewählten FE Modell (2D oder 3D) erzielt werden kann. Die höchste<br />
Abweichung der numerischen (3D Modell) von den experimentellen Ergebnissen wird für den GW des<br />
Stahls EH36-20 (Überschätzung von 28%) und SG des Stahls RQT701-20I (Unterschätzung von 24%)<br />
bestimmt.<br />
94<br />
Probentyp<br />
C(T)<br />
J i-Werte, GW<br />
[N/mm]<br />
Exp.<br />
GTN<br />
Exp.<br />
GTN<br />
2D 3D 2D 3D<br />
S355 202 - 200.6 190.9 (I) - 189 (I)<br />
EH36-15 93.9 108.9 108.8<br />
EH36-20 118.7 129.9 151.8<br />
73.6 (I)<br />
101.7 (F)<br />
123.6 (I)<br />
139 (F)<br />
93.4 (I)<br />
79.8 (I)<br />
90.6 (F)<br />
153 (I) 118.4 (I)<br />
RQT701-15 136.1 155.6 148.6 57.3 (I) 61.3 (I) -<br />
RQT701-20 201.8 157.6 199.9<br />
Tabelle 5.8: Ergebnisse der Bruchmechanikversuche<br />
80.7 (I)<br />
74.2 (F)<br />
5.1.4 Anwendung des Kohäsivzonenmodells für den Stahl EH36-15I<br />
J i-Werte, SG<br />
[N/mm]<br />
80.3 (I) 61.5 (I)<br />
Angesichts der Abhängigkeit der numerischen Bestimmung des duktilen Bruchverhaltens von der<br />
Vielzahl der erforderlichen Schädigungsparameter und vom verwendeten FE Modell wird die<br />
Möglichkeit der Anwendung des Kohäsivzonenmodells zur Beschreibung des Risswiderstandes für den<br />
GW und die HLSV des Stahls EH36-15I überprüft. Der Vorteil dieses Modells gegenüber dem GTN-<br />
Modell liegt vor allem in der geringeren Anzahl der erforderlichen Parameter und der relativ einfachen<br />
Methode für deren Ermittlung. Auf der anderen Seite ist eine detaillierte Analyse der<br />
Schädigungsentwicklung mit dem Kohäsivzonenmodell kaum möglich, da ein Zusammenhang<br />
zwischen den Kohäsivzonenparametern und der Mikrostruktur des untersuchten Werkstoffs nicht<br />
gegeben ist.<br />
Für die Simulation des duktilen Bruchverhaltens wird das vierparametrige Separationsgesetz nach<br />
Scheider [SCH01] verwendet. Da der Riss im SG gerade verlaufen soll, wird nur die normale<br />
Separation berücksichtigt. Die maximale Trennspannung T0 ergibt sich aus den Versuchen an den<br />
gekerbten Rundzugproben, s. Abs. 5.1.2. Dabei werden die aus den elastisch-plastischen Berechnungen<br />
resultierenden Last-Verformungskurven ohne Einbeziehung der Schädigung mit den entsprechenden