Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />
Risswachstum werden im Laufe des Schädigungsprozesses die Elemente beim Modell B stärker als<br />
beim Modell D verzerrt. Ausserdem steigt die numerische Überschätzung der Risswiderstandskurve mit<br />
abnehmender Probendicke aufgrund der Beschränkung des GTN-Modells, den Scherbruchmechanismus<br />
wiederzugeben. Da die Bildung von Scherlippen am Probenrand am weitesten bei SE(B) Proben mit 5mm<br />
Dicke fortgeschritten ist, wird die größte Abweichung der Numerik von den Experimenten bei dieser<br />
Probengeometrie erwartet. Im Vergleich zum Modell B ist die Auswirkung der Probendicke auf den<br />
Risswiderstand wesentlich stärker als beim Modell D.<br />
Im Gegensatz zu Modell B muss bei dem Modell D neben der Höhe des finiten Elements zusätzlich die<br />
Elementbreite als Schädigungsparameter eingeführt werden. Der Einfluss der Elementbreite ist<br />
umgekehrt zu dem der Elementhöhe. Während der Risswiderstand mit dem Anstieg der Elementhöhe<br />
zunimmt, fällt er mit der zunehmenden Elementbreite ab.<br />
Das GTN-Schädigungsmodell liefert eine gute Abschätzung der Last-Verformungs- und<br />
Risswiderstandsverhaltens für die SE(B) 10x10 Proben mit der HLSV des Stahls S355, s. Bild 5.49. In<br />
Vergleich zu C(T) Proben wird ein um ca. 35N/mm niedrigerer experimenteller Rissinitiierungswert<br />
Ji=156N/mm mit SE(B) Proben bestimmt. Für die beiden Probengeometrien C(T) und SE(B) sind<br />
kaum Unterschiede in den experimentellen Risswiderstandskurven festzustellen. Bis zu einer Risslänge<br />
von ∆a=0.7mm zeigt der numerische Risswiderstandsverlauf ebenfalls keine Abhängigkeit von der<br />
Geometrie der beiden Bruchmechanikproben. Mit zunehmendem Risswachstum wird mit C(T) Proben<br />
ein etwas höherer Risswiderstand berechnet. Analog zu C(T) Proben wird auch bei SE(B) Proben eine<br />
Abnahme des Risswiderstands für die HLSV in Vergleich zum homogenen GW beobachtet. Diese<br />
Abnahme nimmt mit fortschreitendem Riss zu. So ist der Risswiderstand für die HLSV bei ∆a=1.0mm<br />
um ca. 300N/mm kleinerer als für den GW.<br />
Kraft F [kN]<br />
102<br />
6.0<br />
5.0<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.0<br />
10x10 Exp.<br />
10x10 3D GTN D<br />
0.0 1.0 2.0 3.0 4.0<br />
Durchbiegung U v [mm]<br />
J-Integral [N/mm]<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
10x10 Exp.<br />
10x10 3D GTN D<br />
0.0 0.4 0.8 1.2 1.6<br />
Risswachstum ∆a [mm]<br />
Bild 5.49: Kraft-Durchbiegungs- und Risswiderstandskurve für die SE(B) Proben, S355, HLSV<br />
5.2.2 Großzugversuche<br />
Die Übertragbarkeit der Parameter zur Abschätzung der Rissinitiierung wird zusätzlich mit Hilfe von<br />
Versuchen an Großzugproben (DE(T)-Double Edge Cracked Tension) demonstriert. Zur Durchführung