Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />
Neuberechnung der kritischen Porosität für jede Mehrachsigkeit. In den folgenden Untersuchungen<br />
wird geprüft, ob trotz dieser Vereinfachungen das Bruchverhalten genügend genau beschrieben werden<br />
kann.<br />
Bild 5.13 zeigt für die untersuchten Kerbkonfigurationen eine gute Übereinstimmung zwischen den<br />
experimentellen und den numerischen Ergebnissen in Bezug auf das Lastmaximum und den Beginn des<br />
plötzlichen Lastabfalls. Bei den numerischen Analysen werden die gleichen Parameter eingesetzt,<br />
wobei die Elementgröße ly so lange variiert wird, bis die beste Übereinstimmung bezüglich des Beginns<br />
des plötzlichen Lastabfalls für alle Versuche erzielt werden kann. Für den GW des S355 ergibt sich<br />
ly=0.6mm, das in den empfohlenen Grenzen liegt. Dahingegen wird für das SG des S355 ein Wert für ly<br />
von 0.25mm gewählt, der kleiner ist als die untere Grenze von 0.4mm. Der Vergleich zwischen den<br />
numerischen Ergebnissen für die Abschätzung des plötzlichen Lastabfalls mit den zwei<br />
unterschiedlichen Elementgrößen ist im Bild 5.14 dargestellt. Die Verkleinerung der Elementhöhe von<br />
0.4 auf 0.25mm bewirkt eine Verschiebung des Beginns des plötzlichen Lastabfalls um ca. 8% zur<br />
kleineren Durchmesseränderung ∆D.<br />
Mit dem FE-Modell wird der Lastabfall nach dem Erreichen des Maximus leicht überschätzt, was auf<br />
die langsamere Schädigungsentwicklung mit dem GTN-Modell zurückzuführen ist. In der Literatur<br />
wird häufig empfohlen, die Abweichung der numerischen Ergebnisse beim Kraftverlauf nach dem<br />
Maximum durch Einsetzen eines geeigneten Parameters f0 zu minimieren. Da dadurch aber die<br />
Korrelation zur Mikrostruktur verloren geht, wird hier darauf verzichtet und die metallographisch<br />
ermittelte Anfangsporosität für die weiteren Untersuchungen beibehalten. Mit dem FE Modell, das die<br />
Kerbgeometrie B und HLSV enthält, wird der Beginn des plötzlichen Lastabfalls bei einem doppelt so<br />
großem ∆D im Vergleich zum Versuchsergebnis abgeschätzt, s. Bild 5.13. Dies liegt vor allem daran,<br />
dass die Rohlinge für die Herstellung der Proben mit der Kerbgeometrie B in dem Bereich der<br />
geschweißten Platte entnommen wurden, der durch starke Qualitätsschwankungen und das häufige<br />
Auftreten von Bindefehlern gekennzeichnet ist. Zwei von 3 untersuchten Proben mit größeren<br />
Bindefehlern versagten aufgrund der Vorschädigung bei deutlich niedrigerer Kraft und<br />
Durchmesseränderung.<br />
Kraft F [kN]<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Exp.<br />
GTN<br />
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8<br />
Durchmessseränderung ∆D [mm]<br />
C<br />
F<br />
B<br />
E<br />
S355-12I, GW<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8<br />
Durchmesseränderung ∆D [mm]<br />
Bild 5.13: Kraft F über der Durchmesseränderung ∆D für GW und HLSV, S355-12I<br />
Kraft F [kN]<br />
Exp.<br />
GTN<br />
C<br />
B<br />
G<br />
S355-12I, HLSV<br />
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