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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />

Schweißnahtmitte, so weicht der Riss von dem Ursprungspfad nicht ab. Der Mindestabstand zwischen<br />

dem Anfangsriss und der Schmelzlinie, der für das Auftreten des Rissauswanderns erforderlich ist,<br />

beträgt ca. 0.9mm.<br />

Neben der Lage des Anfangsrisses in Bezug auf die Schmelzlinie wirkt sich der unterschiedliche<br />

Spannungszustand entlang der Probendicke auch auf den Rissfortschritt und das Rissauswandern aus, s.<br />

Bild 5.57. Während sich der Anfangsriss in der Probenmitte nach ca. 0.5mm Länge mit dem zweiten<br />

Riss an der Schmelzlinie im GW vereint, behält er an der Probenoberfläche seine Richtung bei, ohne<br />

dass es auch nach 1mm Risswachstum zum Rissauswandern oder Auftreten des zweiten Risses im GW<br />

kommt. Dies liegt daran, dass die höhere Spannungsmehrachsigkeit in der Probenmitte zu einer<br />

stärkeren Schädigungsentwicklung an der Schmelzlinie und somit zur früheren Initiierung des zweiten<br />

Risses führt. Mit zunehmenden plastischen Verformungen werden die beiden Risse miteinander<br />

verbunden, womit der Prozess des Rissauswanderns beendet wird und die Rissausbreitung weiter im<br />

GW stattfindet. Das in der Probenmitte ausgeprägte Rissauswandern wird ebenfalls in<br />

Bruchmechanikversuchen beobachtet.<br />

GW<br />

Riss1<br />

SG<br />

(a) (b) (c)<br />

Schmelzlinie<br />

GW<br />

Riss2<br />

Riss1<br />

SG<br />

GW<br />

(d)<br />

Dicke Dicke<br />

SG<br />

GW<br />

Schmelzlinie<br />

SG<br />

Riss2<br />

Bild 5.57: Das 3D FE Modell der 0.4C(T) Probe (a), mit dem Rissfortschritt an der Oberfläche (b) in<br />

der Probenmitte (c) und entlang der Dicke (d)<br />

5.3.1 Einfluss der Risslage auf das Rissauswandern<br />

Um die Mechanismen des Rissauswanderns besser verstehen zu können, wird der Spannungs- und<br />

Dehnungszustand anhand der 2D FE Modelle der 0.4C(T) Proben mit zwei unterschiedlichen Lagen<br />

des Anfangsrisses untersucht und bewertet. Im ersten Modell liegt der Anfangsriss y=1.6mm und im<br />

zweiten y=0.5mm von der Schmelzlinie entfernt. Die Spannungs- und Dehnungszustände werden mit<br />

der Spannungsmehrachsigkeit h und der plastischen Vergleichsdehnung εv pl quantifiziert. Die<br />

Ergebnisse für beide Modelle werden bei einer Risslänge von ∆a=2mm entlang des Ligaments in SG<br />

(„Pfad 1“) und neben der Schmelzlinie („Pfad 2“) im GW („Pfad 2-GW“) und im SG („Pfad 2-SG“)<br />

ausgewertet und miteinander verglichen.<br />

Im Fall des geraden Rissverlaufs für y=1.6mm, liegt zum Zeitpunkt des Rissauswanderns der maximale<br />

h Wert an der Schmelzlinie im GW 3mm von dem Anfangs- und 1mm von dem aktuellen Riss entfernt<br />

vor, s. Bild 5.58 (a) und Bild 5.59 (a). Dieser Wert ist fast 50% höher als der maximale h Wert im SG<br />

(Pfad 1), der direkt hinter der aktuellen Rissspitze erreicht wird. Dahingegen ist das maximale Niveau<br />

der plastischen Vergleichsdehnung im SG (Pfad 1) ca. 30% höher als im GW. Dieses Niveau wird<br />

innerhalb des Bereichs, der sich über 1mm ausgehend von der Anfangsrissspitze erstreckt,<br />

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