Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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8. Zusammenfassung und Ausblick<br />
Rundzugproben, wobei von einem vereinfachten numerischen Modell ausgegangen wird. Diese<br />
Vereinfachungen beziehen sich auf die Schweißgutform sowie auf die Modellierung der zweiphasigen<br />
Werkstoffkonfiguration bestehend nur aus dem Grundwerkstoff und dem Schweißgut, ohne<br />
Berücksichtigung der WEZ und der Schweißgutheterogenität. Trotz dieser Idealisierungen ist sowohl<br />
eine realitätsnahe Wiedergabe der experimentellen Ergebnisse als auch die Übertragbarkeit für<br />
verschiedene Kerbgeometrien mit dem GTN-Modell möglich.<br />
Das Risswiderstandverhalten der untersuchten Stähle und deren Schweißverbindungen wird mittels<br />
numerischer Schädigungsanalysen und bruchmechanischer Versuche an den Proben aus dem<br />
homogenen GW und mit der HLSV ermittelt. Bis auf den GW des Stahls RQT701-20I, dessen<br />
Werkstoffeigenschaften starken Streuungen unterliegen, liefert das GTN-Modell eine genaue Prognose<br />
der R-Kurven für die Proben aus homogenem GW und mit der HLSV.<br />
Da die Mehrheit der Bruchmechanikproben mit der HLSV der Stähle EH36-15, EH36-20 und<br />
RQT701-20 im Übergangsbereich versagen, wird zusätzlich zum duktilen auch das spröde<br />
Bruchverhalten untersucht. Die wesentliche Frage, ob die identifizierten Parameter auch das<br />
Bruchverhalten von anderen Geometrien beschreiben können, wird anhand der SE(B) und der<br />
Großzugproben geklärt. Im Fall von SE(B) Proben hängt die Genauigkeit der numerischen<br />
Abschätzung von dem verwendeten numerischen 3D Modell ab. Die beste Übereinstimmung mit den<br />
experimentellen Ergebnissen liefert das 3D Modell mit der Ausnutzung der Symmetrie in der<br />
Dickenrichtung. Im Vergleich zu Bruchmechanikproben werden bei den Großzugproben höheren<br />
Initiierungswerte sowohl mit der Potentialmethode als auch mit dem GTN-Modell bestimmt. Aufgrund<br />
der Ungenauigkeit der Potentialmethode ist die mögliche Schlussfolgerung, dass die höhere<br />
Initiierungswerte durch den niedrigeren Constraint bedingt sind, nur mit Vorsicht zu betrachten. Auf<br />
der anderen Seite ist basierend auf den Untersuchungen in [HEY04] und [AND04] an den<br />
laserstrahlgeschweißten Verbindungen davon auszugehen, dass die duktilen Rissinitiierungswerte bei<br />
den HLSV von dem Constraint beeinflusst werden. Der Anstieg der numerischen Initiierungswerte in<br />
Großzugproben ist auf die festgelegte Auswertung zurückzuführen, bei der die Rissinitiierung mit dem<br />
Versagen des ersten Elements vor der Rissspitze korrespondiert. Demnach beinhaltet der numerische<br />
Initiierungswert den Betrag der stabilen Risserweiterung in Höhe der Elementkantenlänge und ist somit<br />
vom Spannungszustand abhängig.<br />
Bis auf die HLSV des Stahls EH36-15I zeigen die beiden experimentell bestimmten Initiierungswerte<br />
der Großzugproben deutliche Abweichungen. Die möglichen Ursachen für diese Abweichungen sind<br />
neben den Unsicherheiten bei der Verwendung der Potentialmethode und der Lage der<br />
Ermüdungsrissspitze im heterogenen Schweißgutgefüge auch in vorhandenen Schweißnahtfehlern zu<br />
finden, die den Spannungszustand vor der Rissspitze zusätzlich verschärfen können. Um dies zu<br />
bestätigen, ist allerdings eine systematische Untersuchung der Abhängigkeit der Rissinitiierungswerte<br />
von dem Spannungszustand an mehreren Großzugproben unter Einbeziehung metallographischer<br />
Nachuntersuchungen und alternativer Methoden zur Bestimmung der Rissinitiierung (z.B.<br />
Mehrprobenmethode oder Messung der „Stretched Zone Width“) erforderlich. Trotz dieser Streuungen<br />
bei den experimentellen Ji-Werten können mit GTN-Modell konservative Abschätzungen der<br />
Risseinleitungswerte für die hybridlasergeschweißten Großzugproben der Stähle EH36-15I, EH36-20I<br />
und RQT701-20I ermittelt werden.<br />
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