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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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1. Einleitung<br />

Projekts „HYBLAS“ die Hybridlaserschweißverbindungen für Baustähle mit Festigkeitsklassen von<br />

S355 bis RQT701 und Dicken von 12 bis 20mm zu Verfügung.<br />

Im ersten Teil der Arbeit werden die Mikrostruktur der Hybridlaserschweißverbindungen (HLSV)<br />

charakterisiert und die mechanischen Eigenschaften bestimmt. Um mehr Kenntnisse über den Einfluss<br />

des Spannungszustandes und der Mikrostruktur auf das duktile Bruchverhalten von HLSV zu erlangen,<br />

werden anschließend quasi-statische Versuche an gekerbten Rundzug- und Bruchmechanikproben<br />

durchgeführt. Dabei werden die Kerbe und Anfangsrisse in der Schweißnahtmitte betrachtet, da davon<br />

ausgegangen wird, dass Schweißnahtdefekte wie z.B. Erstarrungsrisse primär in der Mitte der<br />

Schweißnaht entstehen können.<br />

Für die numerische Bestimmung der Rissinitiierung und des stabilen Risswachstums wird das<br />

mikromechanische Modell von Gurson, Tvergaard und Needleman (GTN) verwendet, mit dem die<br />

Mechanismen der duktilen Schädigung beschrieben werden können. Die Identifikation der<br />

Modellparameter erfolgt mittels kombinierter metallographischer und experimenteller Untersuchungen,<br />

wobei der Schwerpunkt auf der Ableitung der maßgebenden Gefügeparameter liegt, die mit den<br />

Modellparametern korreliert werden können. Die so ermittelten Parameter werden anhand der<br />

Risswiderstandsergebnissen aus Bruchmechanikversuchen überprüft und gegebenenfalls angepasst.<br />

Eine der wichtigsten Eigenschaften, die die Schädigungsmodelle aufweisen sollen, ist die<br />

Übertragbarkeit der Modellparameter auf beliebige Bauteil- und Risskonfigurationen. Zu diesem<br />

Zweck wird das Schädigungsmodell zur Bestimmung der Rissinitiierungswerte von bauteilähnlichen<br />

Großzugproben eingesetzt. Die Qualität der numerischen Abschätzung des Rissinitiierungszustandes<br />

für die Großzugproben wird durch den Vergleich mit den Versuchsdaten bewertet.<br />

Bei der Anwendung von hybridlasergeschweißten Bauteilen bei tiefen Temperaturen steigt die<br />

Wahrscheinlichkeit zum Spaltbruch an. Zur Ermittlung der kritischen Spaltbruchzähigkeiten in<br />

Abhängigkeit von der Temperatur und der Probengeometrie werden Versuche an<br />

Bruchmechanikproben durchgeführt und anschließend mit dem probabilistischen Mastercurve-Konzept<br />

ausgewertet. Neben den experimentellen Untersuchungen werden die Spaltbruchmechanismen in den<br />

HLSV auch durch die Analyse des lokalen Beanspruchungszustands in der Rissspitzenumgebung<br />

mittels numerischer Methoden näher ergründet. Als Spaltbruchmodell bietet sich das statistische<br />

Versagensmodell nach Beremin an, das in Bezug auf die Prognose des Spaltbruchs dem Mastercurve-<br />

Ansatz gegenübergestellt wird. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird die Möglichkeit einer<br />

Kombination des GTN-Modells mit dem Beremin-Modell zur Beschreibung des Versagens im<br />

Übergangstemperaturbereich untersucht.<br />

Im letzten Teil der Arbeit wird eine Sicherheitsbewertung von Großzugproben basierend auf<br />

experimentellen und numerischen Zähigkeitskennwerten durchgeführt. Zusätzlich wird das<br />

Schädigungsverhalten von realen Bauteilen mit dem duktilen Schädigungsmodell bestimmt und<br />

anschließend bewertet. Basierend auf diesen Ergebnissen sollen die Vorteile der Anwendung von<br />

wirklichkeitsnahen Werkstoffmodellen bezüglich der Ausnutzung des Werkstoffpotentials bei der<br />

Auslegung von hybridlasergeschweißten Bauteilen aufgezeigt werden.<br />

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