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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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5. Modellierung des stabilen Risswachstums<br />

geplant, um die Rissinitiierung und den Verlauf der R-Kurve zu ermitteln. Bei den Proben mit der<br />

HLSV befindet sich der Kerb mit dem Anfangsriss in der Mitte der Schweißnaht. Alle Proben sind<br />

außerdem seitengekerbt und weisen ein a/W-Verhältnis von 0.5 auf. Die Schweißnaht zeigt eine<br />

trichterähnliche Form, mit einer maximalen Breite von 11mm in der Decklage (Ho) und einer<br />

minimalen Breite von 1.0mm in der Wurzellage (Hu). Neben den Breiten Ho und Hu ist zusätzlich auch<br />

die mittlere Breite Hm angegeben. Der Wert Hm resultiert nicht aus dem arithmetischen Mittel der<br />

beiden Breiten Ho und Hu, sondern wird als die Breite definiert, die multipliziert mit der Blechdicke die<br />

Fläche ergibt, die der Schweißnahtfläche im Querschnitt entspricht.<br />

Aus den 12 und 15mm dicken Blechen werden 0.4C(T) und 0.5C(T) Proben hergestellt, wobei die volle<br />

Bruttodicke von 10 und 12.5mm realisiert wird. Dagegen wird im Fall von 0.8C(T) Proben, die aus<br />

20mm dicken Blechen gewonnen werden, eine maximale Bruttodicke von 17mm erzielt, die 85% der<br />

Gesamtblechdicke von 20mm entspricht. Nach ASTM E 1820-01, Annex 2 können auch mit diesen<br />

dickenreduzierten 0.8C(T) Proben gültige Zähigkeitskennwerte ermittelt werden.<br />

Um die R-Kurve zu erhalten, werden zunächst alle Proben bei Raumtemperatur und unter quasistatischer<br />

Belastung geprüft. Bei genügender Anzahl der Proben, die in der Hochlage versagt haben,<br />

werden die R-Kurven nach ASTM E 1820-01, Annex 2 konstruiert und die JIC Werte bestimmt.<br />

Die anschließende Simulation dient ausschließlich der Überprüfung der bereits vorgegebenen<br />

Parameter und der Festlegung der Elementgröße. Um den Modellierungsaufwand so gering wie<br />

möglich zu halten und die Rechnungsdauer zu verkürzen, wird die Schweißnaht als ein Quader mit<br />

einer konstanten Breite von 3.2mm idealisiert dargestellt. Außerdem werden die Untersuchungen an<br />

den Modellen bestehend aus 2 Werkstoffzonen (SG und BM) durchgeführt. Die Berücksichtigung der<br />

heterogenen WEZ würde zu einem komplexen FE-Netz und erheblich höherem Rechenaufwand führen.<br />

Die duktilen Bruchflächen aus den REM Untersuchungen für die Proben aus dem GW und mit der<br />

HLSV für S355-12I zeigen unterschiedliche Wabenstruktur, s. Bild 5.21. Die Wabenstruktur der<br />

Bruchfläche im GW besteht aus größeren Waben mit dem maximalen Durchmesser von 10 bis 70µm<br />

und dazwischenliegenden sehr feinen Waben. Die Bruchfläche im SG ist durch kleine duktile Waben<br />

gekennzeichnet, wobei diese Struktur durch einige wenige größere, runde Waben unterbrochen wird.<br />

Die großen Waben entstehen durch das Wachstum von primären Hohlräumen, die sich beim Lösen der<br />

Einschlüsse von der Werkstoffmatrix bei bereits kleinen Gesamtverformungen bilden. Wie in Kap. 2<br />

beschrieben wird, werden die primären Hohlräume durch Anfangsporosität f0 berücksichtigt. Die<br />

kleineren Waben sind das Produkt des Wachstums von sekundären Hohlräumen, die über den<br />

Parameter fn in die Schädigungsberechnung eingehen. Wie aus dem Erscheinungsbild der Bruchfläche<br />

des SG ersichtlich wird, tragen die kleineren Partikel, die im SG durch den Einsatz von Zusatzdraht<br />

vorhanden sind, deutlich zur Schädigungsentwicklung bei, s. Bild 5.21. Allerdings kann deren Anteil<br />

und somit der Parameter fn im Rahmen der metallographischen Untersuchungen nicht abgeschätzt<br />

werden, s. Kap. 4. Im vorigen Abschnitt wird gezeigt, dass das Bruchverhalten der gekerbten<br />

Rundzugproben mit der HLSV auch durch die Reduktion der Elementgröße ly von 0.4 auf 0.25mm<br />

anstelle der Einführung dreier unbekannter Parameter (fn, εn, sn) gut wiedergegeben werden. Der<br />

Nachteil dieses vereinfachten Ansatzes ist, dass dadurch der Bezug zur Mikrostruktur verloren geht und<br />

womöglich die Übertragbarkeit der Parameter nicht mehr gewährleistet wird. Bei der Modellierung von<br />

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