Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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4. Experimentelle Datenbasis<br />
A GW und A WEZ , die aus den MFT Proben resultieren, sind aufgrund des Geometrieeinflusses mit 10.4%<br />
um 16% niedriger als die entsprechenden Werte, die mittels 8x40 Proben erzielt werden. Mit der MFT<br />
Probe ("Nr. 3L(SG)") wird eine Gleichmaßdehnung von 3.4% für SG erreicht, die mehr als doppelt so<br />
hoch ist wie der mit der 3x15 Probe ermittelte Ag SG Wert von 1.6%, s. Tabelle 4.8.<br />
4.6 Metallographische Untersuchungen<br />
Die Ermittlung der Schädigungsparameter für die Anwendung des GTN-Modells erfordert<br />
metallographische Untersuchungen an den polierten Probenschliffen. Da das Schädigungsverhalten<br />
basierend auf der Mikrostruktur beschrieben werden soll, stellen die metallographischen<br />
Untersuchungen den Schwerpunkt des experimentellen Teils der Arbeit dar. Innerhalb dieser<br />
Untersuchungen sollen die Informationen bezüglich der morphologischen Eigenschaften, chemischer<br />
Zusammensetzung, Volumengehalts und der Verteilung von Partikeln gesammelt und bewertet werden.<br />
Anschließend wird mit Hilfe der gewonnenen Informationen die Verbindung zu<br />
Schädigungsparametern hergestellt. Letztendlich sollen am Ende die Empfehlungen in tabellarischer<br />
Form bezüglich der Parameterwahl in der Abhängigkeit von den mikrostrukturellen Größen abgeleitet<br />
werden.<br />
Von jeder Stahlsorte wird im Bereich des Grundwerkstoffs und des Schweißguts ein Würfel mit der<br />
Kantenlänge vom 10mm ausgeschnitten. Anschließend wird die zu untersuchende Fläche von 100mm²<br />
poliert und unter dem Lichtmikroskop bei x200 Vergrößerung auf nicht-metallische Partikel analysiert.<br />
Es wird angenommen, dass sich die großen Partikel mit den Radien zwischen 0.8 und 8 µm und<br />
chemischer Zusammensetzung (Mg2Si-, MnS- oder Al2O3 Einschlüsse) bereits bei kleiner Belastung<br />
von dem umgebenden Material ablösen werden. Die Partikel in dieser Größenordnung werden als<br />
Einschlüsse bezeichnet, deren Volumen demnach als Initialhohlraumvolumen f0 betrachtet wird. Für<br />
die Bestimmung von f0, werden unter x200 Vergrößerung die Volumina aller sichtbaren Einschlüsse,<br />
die unter dem Lichtmikroskop als dunkle Objekte erscheinen, aufsummiert und auf die untersuchte<br />
Fläche bezogen. An 5 beliebigen Stellen wird unter gleicher Vergrößerung das bezogene Volumen VP<br />
der Einschlüsse sowohl für den Grundwerkstoff als auch für das Schweißgut ausgewertet. Der<br />
Parameter f0 entspricht dann dem Mittelwert der bezogenen Volumina. Neben dem bezogenen Volumen<br />
werden die Form, Größe und die Verteilung der Einschlüsse bestimmt. Als morphologische Parameter<br />
wird der Formfaktor χ eingeführt, der beschreibt wie rund ein Einschluss ist. Der Formfaktor nimmt<br />
bei kugelförmigen Einschlüssen den Wert 1 an, während sich bei variierender Rundheit Werte kleiner<br />
als 1 ergeben. Weitere Parameter zur Erfassung der Größe und der Verteilung der Einschlüsse sind der<br />
maximale (dmax) und minimale Durchmesser (dmin), der maximale (λmax), minimale (λmin) und der<br />
mittlere Abstand (λmid) zwischen benachbarten Einschlüssen und die gesamte Anzahl NP der<br />
detektierten Einschlüsse. In der Tabelle 4.9 bis Tabelle 4.13 sind die Ergebnisse der<br />
metallographischen Untersuchungen für den GW und den SG der untersuchten Stähle<br />
zusammengefasst.<br />
Bis auf den minimalen Abstand λmin unterscheiden sich die Ergebnisse für GW und SG des Stahls S355<br />
kaum voneinander, Tabelle 4.9. Der mittlere Formfaktor χmid mit einem Wert von 0.93 und 0.94 weist<br />
darauf hin, dass es sich bei den meisten Einschlüssen um relativ runde Oxide handelt. Das<br />
Anfangshohlraumvolumen f0 wird dem Volumen der großen Einschlüsse Vp von 0.00058 für GW und<br />
0.00063 für SG gleichgesetzt. Die Elementgröße sollte zwischen 0.4mm und 0.8mm gewählt werden.<br />
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