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Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

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7. Sicherheitsbewertung von hybridlasergeschweißten Bauteilen<br />

in die Spannungen umgerechnet. Die röntgenographische Methode eignet sich für die Werkstoffe, wie<br />

z.B. Metalle oder Keramiken, die kristalline, feinkörnige Struktur besitzen, um die Strahlenbeugung für<br />

beliebige Probenorientierung zu erzeugen.<br />

Das Prinzip der röntgenographischen Methode ist in Bild 6.20 dargestellt. Hier wird die Richtung der<br />

Röntgenquelle mit S, des Detektors mit D und der Normale zur Probenoberfläche mit N bezeichnet.<br />

Der Winkel ψ wird zwischen der Normale zur Probenoberfläche und der Mittellinie definiert, die sich<br />

zwischen dem einfallenden und beugendem Strahl befindet.<br />

Bild 7.1: Das Prinzip der röntgenographischen Spannungsmessung nach [PRE86] mit ψ=0 (a)<br />

und ψ=ψ (b)<br />

Der Beugungswinkel 2θ des monochromatischen Röntgenstrahls ergibt sich aus dem Braggschen<br />

Gesetz:<br />

182<br />

n λ = 2dsin<br />

θ<br />

(7.1)<br />

In dieser Gleichung ist n der Beugungsrang, λ die Wellenlänge, d der Gitterebenenabstand zwischen<br />

den Kristallebenen und θ der Beugungswinkel. Eine Änderung des Gitterebenenabstands bewirkt auch<br />

eine entsprechende Änderung des Beugungswinkels.<br />

Bei der Probenorientierung ψ=0 wird im Vergleich zu anderen Orientierungen ein etwas größerer<br />

Beugungswinkel gemessen, s. Bild 6.20. Der Grund dafür ist, dass der Gitterebenenabstand in Richtung<br />

des einfallenden Röntgenstrahls aufgrund der Poisson’schen Kontraktion am geringsten ist, die aus den<br />

Zugeigenspannungen in Richtung der Probenoberfläche resultiert. Wird die Probe um einen Winkel ψ<br />

gedreht, so liegt ein größerer Gitterebenenabstand in Richtung des einfallenden Röntgenstrahls vor,<br />

wodurch sich ein kleinerer Beugungswinkel ergibt. Mit den gemessenen Beugungswinkeln für<br />

mindestens zwei Orientierungen können die Dehnungen und daraus die gesuchten Spannungen<br />

berechnet werden. Bei der Bestimmung der Spannungen mittels röntgenographischer Methode werden<br />

nur die elastischen Dehnungen gemessen, da nur diese Dehnungen zu einer Veränderung des<br />

Gitterebenenabstandes führen.<br />

Die Ergebnisse der Eigenspannungsmessungen mittels röntgenographischer Methode sind für die<br />

HLSV des Stahls RQT701-20I in Bild 7.2 zu sehen. Die Eigenspannungen werden in Längs- und

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