04.10.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Stand der Technik<br />

Wichtungsparameter k kann der Anteil der plastischen Dehnungen unterschiedlich berücksichtigt<br />

werden. Die neue Definition der Weibullspannungen lautet demnach:<br />

i<br />

m<br />

k ⎟ ⎛ − ε ⎞ 1<br />

⎜<br />

⎝ ⎠<br />

n i pl⎛<br />

⎞<br />

m Vi<br />

w u ∑⎜<br />

σ1<br />

σ = σ ⎟ e<br />

(2.32)<br />

⎜ ⎟ i= 1⎝<br />

σ u ⎠V0<br />

Neben den Weibullspannungen σw wird häufig die Möglichkeit einer Modifikation der<br />

Weibullreferenzspannungen σu in Abhängigkeit von der Temperatur untersucht. Eine solche<br />

Modifikation wird ausgehend von dem Arrhenius-Gesetz in [MER02] vorgestellt. Da der<br />

Weibullparameter σu den Werkstoffwiderstand gegen Spaltbruch charakterisiert, steigt er aufgrund der<br />

erleichterten Versetzungsbewegungen mit zunehmender Temperatur an. Dieser Anstieg des Parameters<br />

σu wird mit folgender Gleichung erfasst:<br />

u ( ) σ u0<br />

+ ( σ u ( 0)<br />

σ u0<br />

cT<br />

σ T = − ) e<br />

(2.33)<br />

Die Bestimmung von Parametern σu0 und c erfolgt durch die Anpassung an bei verschiedenen<br />

Temperaturen vorliegenden experimentellen Daten. Dabei wird der Weibullparameter m zur Erfassung<br />

der experimentellen Streuung mit dem Wert 22 konstant gehalten.<br />

Im Hinblick auf diese Modifikation wird in [BER99] darauf hingewiesen, dass in der Literatur keine<br />

konsistenten Aussagen über die Abhängigkeit der Weibullreferenzspannung σu von der Temperatur<br />

existieren. Während in [ROS98], [MER02] und [PET05] ein Anstieg von σu mit zunehmender<br />

Temperatur festgestellt wird, bewirkt die Temperaturzunahme bei anderen Studien entweder keine<br />

Veränderung [DIF95] oder sogar den Abfall des Parameters σu [WIE96].<br />

Eine Verbesserung der Spaltbruchprognose des Beremin-Modell kann auch mit der Einführung eines<br />

unteren Grenzwertes („threshold Wert“) der Hauptnormal- oder Weibullspannungen erreicht werden,<br />

wie in [BAK91], [GAO98], [RUG00] und [PET05] gezeigt wird. Unterhalb dieses Wertes, der eine<br />

Analogie zum Parameter Kmin des Masterkurve-Konzepts aufweist, ist die Versagenswahrscheinlichkeit<br />

gleich Null. In letzter Zeit hat das in [KRO02] vorgestellte Spaltbruchmodell besonders große<br />

Beachtung erhalten, das ebenfalls auf dem Weibullspannungskonzept basiert und bei dem die<br />

physikalische Längenskala sowie die Versagenswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von den<br />

plastischen Dehnungen einbezogen wird.<br />

In [LEI99] wird das plastische Volumen der Prozesszone anstelle des repräsentativen<br />

Volumenelements V0 in der Gleichung für die Weibullspannung eingesetzt.<br />

dV<br />

σ (2.34)<br />

V<br />

m<br />

w = m ∫σ<br />

1<br />

V<br />

Mit dem hier vorgestellten theoretischen Ansatz wird dem Unterschied zwischen Keramik und<br />

metallischen Werkstoffen bezüglich des Volumens der Bruchzone, die bei metallischen Werkstoffen<br />

von der Belastungsgeschichte abhängt, Rechnung getragen. Ohne Berücksichtigung des Volumens der<br />

Bruchzone kann die Größe der plastischen Zone bei metallischen Werkstoffen für zwei unter gleichen<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!