Dokument 1.pdf (35.736 KB) - RWTH Aachen University
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7. Sicherheitsbewertung von hybridlasergeschweißten Bauteilen<br />
Bruchverhalten erfolgt mittels Bruchzähigkeiten bei der 50%-Versagensgrenze nach dem Mastercurve-<br />
Konzept, s. Kap. 6. Die experimentellen Versagenspunkte beim Sprödbruch („DE(T),ES1“), die unter<br />
Annahme der Eigenspannungen in der Höhe der Streckgrenze des Schweißgutes (ES1=Rel SG =668MPa)<br />
und mit den Bruchzähigkeiten KJc,med der Standard SE(B) Probe berechnet werden, liegen mit Kr>2.0<br />
weit außerhalb des nach FITNET-Prozedur prognostizierten Bruchversagens. Ohne Berücksichtigung<br />
von Eigenspannungen würde die FITNET-Prozedur eine nicht konservative Vorhersage des Versagens<br />
von DE(T) Proben bei T=-50 und-40°C liefern. Der Grund dafür ist, dass es sich bei Bruchzähigkeiten<br />
KJc,med um KJu und nicht um KJc Werte handelt, die höher sind als die beim Versagen von DE(T) Proben<br />
resultierende KI,c Werte.<br />
184<br />
K R<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
Option 0 (GW)<br />
Option 0 (SG)<br />
Option 1 (GW)<br />
Option 1 (SG)<br />
Option 2<br />
Option 3<br />
Option 4<br />
DE(T),ES1<br />
DE(T),ES2<br />
DE(T),ES2,con.<br />
DE(T),ohne ES<br />
-50°,exp.<br />
-50°,exp.<br />
-40°,exp.<br />
-40°,exp.<br />
RT,exp.<br />
-50°,num.<br />
RT,num.<br />
-40°,num.<br />
-50°,exp. -40°,exp.<br />
EH36-15I<br />
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4<br />
L R<br />
Bild 7.3: FAD Analyse der DE(T) Proben mit der HLSV des Stahls EH36-15I<br />
Mit der Annahme, dass die Eigenspannungen in Querrichtung entsprechend der röntgengraphischen<br />
Messung für die HLSV des Stahls RQT701-20I ca. 43% der Streckgrenze betragen<br />
(ES2=0.43Rel SG =287MPa), wird eine weniger konservative Abschätzung des Bruchverhaltens mit der<br />
FITNET-Prozedur erzielt („DE(T),ES2“). Werden zusätzlich anstelle der Bruchzähigkeiten der<br />
Standardproben die KJc,med Werte der Kurzrissproben verwendet, so liegen die Versagenspunkte<br />
(„DE(T),ES2,con.“) auf der Grenzkurve nach Option 4. Dies liegt daran, dass die Abnahme des<br />
Constraints von Standard- auf Kurzrissproben zu einer Verschiebung der Referenztemperatur um -28K<br />
und somit zu Erhöhung der KJc,med Werte führt. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass sich<br />
die nach Mastercurve-Ansatz berechneten Bruchzähigkeiten der Kurzrissproben für T=-50° und -40°C<br />
im oberen Übergangsbereich oder sogar Hochlage befinden.<br />
Für die Bewertung des duktilen Bruchverhaltens wird als Werkstoffkennwert Ji für die duktile<br />
Rissinitiierung eingesetzt, der bei Raumtemperatur (RT) mit der Standard SE(B) Probe bestimmt wird.<br />
Da der Beginn des stabilen Risswachstums bei den Großzugproben bei einer höheren<br />
Rissspitzenbelastung als bei den SE(B) Proben auftritt, liegen die Versagenspunkte („RT,exp“) weit