5/43-2 - Landtag Brandenburg - Land Brandenburg
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<strong><strong>Land</strong>tag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-AI 5/<strong>43</strong>-2 S. 45<br />
Ausschuss für Inneres 23.05.2013<br />
<strong>43</strong>. Sitzung (öffentlich) Stenografischer Dienst/he-we<br />
nicht gelingen. Aber das ist unserer Meinung nach zweieinhalb Jahrzehnten nach der<br />
Wende nicht normal. Wir wollen natürlich auch eine rechtswirksame Satzung haben.<br />
Ohne diese Voraussetzung - das haben wir gehört - kann man nicht erheben. Wie<br />
sollen also die, die jetzt noch keine wirksame Satzung haben, so schnell eine gerichtsfeste<br />
Beitragseinziehung organisieren? Das ist wohl schlecht möglich. Das ist<br />
die erste Anregung, die wir haben, dass man in <strong>Brandenburg</strong> offen darüber redet.<br />
Nach der Wende - ich erinnere daran -, hat uns das Innenministerium Mustersatzungen<br />
zur Verfügung gestellt. Wir sollten wieder zu so einem Zustand kommen. Man<br />
sollte aber auch einmal ganz deutlich mit der Gerichtsbarkeit sprechen und die ganze<br />
Sache nicht immer wieder an Formalien scheitern lassen.<br />
Wenn die Richter zu den jährlich stattfindenden Beitrags-/Gebührentagen einladen,<br />
fanden sie es bisher immer ganz schick, auch einmal darüber zu reden: Ist eine Kirche<br />
oder ein Sportplatz mit oder ohne Klo beitragspflichtig? Wir sollten uns um die<br />
wichtige Frage kümmern: Wie kommt man zu einer wirksamen Satzung?<br />
Natürlich warnen unsere Verbände und Aufgabenträger vor der Geschichte, die<br />
durch die Rechtsanwälte schon angesprochen wurde: Eine ungleiche Erhebung, egal<br />
wie sie zustande kommt, wird im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> natürlich zu Problemen führen.<br />
Ich male mir einmal aus: Ein Drittel der Aufgabenträger, die schon erhoben haben,<br />
kommen irgendwie durch und haben das Geld eingezogen, die Beiträge sind da.<br />
Zwei Drittel der Aufgabenträger im <strong>Land</strong> haben aber nicht eingezogen bzw. bekommen<br />
das rechtswirksam nicht hin. Was passiert mit dem Loch? Wir haben es heute<br />
schon gehört und werden es wahrscheinlich noch einmal hören. Umlagen werden<br />
unsere Kommunen dafür nicht zahlen. Wir gucken immer wieder zum <strong>Land</strong> und sagen:<br />
Dieses Loch muss ausgeglichen werden, die Neuanschließer erwarten das aufgrund<br />
der Rechtsprechung. Ansonsten bleibt die ganze Sache ungerecht.<br />
Das sind - da denke ich in Zahlen - ganz, ganz viele Millionen Euro. Hier sind ja<br />
schon dreistellige Millionenzahlen genannt worden. Das Gleiche passiert, wenn uns<br />
Beitragsforderungen verlorengehen bzw. nicht einziehbar sind. Wir werden immer<br />
wieder zum <strong>Land</strong> gucken und nachfragen: Wie wollen wir das denn lösen? Es wird<br />
vielleicht nicht Schuldenmanagementfonds heißen, aber irgendwie muss man es regeln.<br />
Sie wissen, ich persönlich habe das auch nicht gut gefunden. Im öffentlichen<br />
Recht geht eine Forderung offensichtlich nicht unter. Wir alle müssen dafür sorgen,<br />
dass wir in den nächsten Jahren keine allzu großen Verwerfungen kriegen.<br />
Ich denke daran - damit will ich schließen -, dass wir im <strong>Land</strong> eine Leitbilddiskussion<br />
angefangen haben, wie wir Aufgabenträger besser organisieren können usw. Wie<br />
wollen wir das machen, wenn der eine Beiträge eingezogen hat und der andere<br />
nicht? Wir haben jetzt schon große Unterschiede bei den Gebühren. Wir werden es<br />
nie hinbekommen, bessere Strukturen zu organisieren. Das ist für mich auch ein<br />
Grund, der ganz praktikabel zu bedenken ist. - Danke schön.<br />
Vorsitzender:<br />
Vielen Dank, Herr Haferkorn, dass Sie auch diesen Part übernommen haben. - Jetzt