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Mommsen, Theodor, Römische Geschichte, Zweites ... - nubuk.com

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als Feldherr gleich ausgezeichneten Führer Lucius Papirius Cursor an die Spitze<br />

des neugebildeten Heeres. Dasselbe teilte sich; die eine Hälfte zog durch die Sabina<br />

und das adriatische Litoral vor Luceria, die andere ebendahin durch Samnium<br />

selbst, indem die letztere das samnitische Heer unter glücklichen Gefechten vor<br />

sich her trieb. Man traf wieder zusammen unter den Mauern von Luceria, dessen<br />

Belagerung um so eifriger betrieben ward, als dort die römischen Reiter gefangen<br />

saßen; die Apuler, namentlich die Arpaner, leisteten dabei den Römern wichtigen<br />

Beistand, vorzüglich durch Beschaffung der Zufuhr. Nachdem die Samniten zum<br />

Entsatz der Stadt eine Schlacht geliefert und verloren hatten, ergab sich Luceria<br />

den Römern (435 319): Papirius genoß die doppelte Freude, die verlorengegebenen<br />

Kameraden zu befreien und der samnitischen Besatzung von Luceria die Galgen<br />

von Caudium zu vergelten. In den folgenden Jahren (435-437 319-317) ward<br />

der Krieg nicht so sehr in Samnium geführt 3 als in den benachbarten Landschaften.<br />

Zuerst züchtigten die Römer die samnitischen Verbündeten in dem apulischen<br />

und frentanischen Gebiet und schlossen mit den apulischen Teanensern und den<br />

Canusinern neue Bundesverträge ab. Gleichzeitig ward Satricum zur Botmäßigkeit<br />

zurückgebracht und schwer für seinen Abfall bestraft. Alsdann zog der Krieg sich<br />

nach Kampanien, wo die Römer die Grenzstadt gegen Samnium Saticula (vielleicht<br />

S. Agata de’ Goti) eroberten (438 316). Jetzt aber schien hier das Kriegsglück sich<br />

wieder gegen sie wenden zu wollen. Die Samniten zogen die Nuceriner (438 316)<br />

und bald darauf die Nolaner auf ihre Seite; am oberen Liris vertrieben die Soraner<br />

selbst die römische Besatzung (439 315); eine Erhebung der Ausonen bereitete<br />

sich vor und bedrohte das wichtige Cales; selbst in Capua regten sich lebhaft die<br />

antirömisch Gesinnten. Ein samnitisches Heer rückte in Kampanien ein und lagerte<br />

vor der Stadt, in der Hoffnung, durch seine Nähe der Nationalpartei das Übergewicht<br />

zu geben (440 314). Allein Sora ward von den Römern sofort angegriffen<br />

und, nachdem die samnitische Entsatzarmee geschlagen war (440 314), wieder genommen.<br />

Die Bewegungen unter den Ausonen wurden mit grausamer Strenge unterdrückt,<br />

ehe der Aufstand recht zum Ausbruch kam, und gleichzeitig ein eigener<br />

Diktator ernannt, um die politischen Prozesse gegen die Führer der samnitischen<br />

Partei in Capua einzuleiten und abzuurteilen, so daß die namhaftesten derselben,<br />

um dem römischen Henker zu entgehen, freiwillig den Tod nahmen (440 314).<br />

Das samnitische Heer vor Capua ward geschlagen und zum Abzug aus Kampanien<br />

gezwungen; die Römer, dem Feinde auf den Fersen folgend, überschritten den Matese<br />

und lagerten im Winter 440 (314) vor der Hauptstadt Samniums Bovianum.<br />

Nola war von den Verbündeten preisgegeben; die Römer waren einsichtig genug,<br />

durch den günstigsten, dem neapolitanischen ähnlichen Bundesvertrag die Stadt<br />

3 Daß zwischen den Römern und Samniten 436, 437 (318, 317) ein förmlicher zweijähriger Waffenstillstand<br />

bestanden habe, ist mehr als unwahrscheinlich.

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