Mommsen, Theodor, Römische Geschichte, Zweites ... - nubuk.com
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Kapitel 4<br />
Sturz der etruskischen Macht,<br />
Die Kelten<br />
Nachdem die Entwicklung der römischen Verfassung während der zwei ersten<br />
Jahrhunderte der Republik dargestellt ist, ruft uns die äußere <strong>Geschichte</strong> Roms<br />
und Italiens wieder zurück in den Anfang dieser Epoche. Um diese Zeit, als die<br />
Tarquinier aus Rom vertrieben wurden, stand die etruskische Macht auf ihrem Höhepunkt.<br />
Die Herrschaft auf der Tyrrhenischen See besaßen unbestritten die Tusker<br />
und die mit ihnen eng verbündeten Karthager. Wenn auch Massalia unter steten<br />
und schweren Kämpfen sich behauptete, so waren dagegen die Häfen Kampaniens<br />
und der volskischen Landschaft und seit der Schlacht von Alalia auch Korsika<br />
im Besitz der Etrusker. In Sardinien gründeten durch die vollständige Eroberung<br />
der Insel (um 260 500) die Söhne des karthagischen Feldherrn Mago die Größe<br />
zugleich ihres Hauses und ihrer Stadt, und in Sizilien behaupteten die Phöniker<br />
während der inneren Fehden der hellenischen Kolonien ohne wesentliche Anfechtung<br />
den Besitz der Westhälfte. Nicht minder beherrschten die Schiffe der Etrusker<br />
das Adriatische Meer, und selbst in den östlichen Gewässern waren ihre Kaper<br />
gefürchtet.<br />
Auch zu Lande schien ihre Macht im Steigen. Den Besitz der latinischen Landschaft<br />
zu gewinnen, war für Etrurien, das von den volskischen in seiner Klientel<br />
stehenden Städten und von seinen kampanischen Besitzungen allein durch die Latiner<br />
geschieden war, von der entscheidendsten Wichtigkeit. Bisher hatte das feste<br />
Bollwerk der römischen Macht Latium ausreichend beschirmt und die Tibergrenze<br />
mit Erfolg gegen Etrurien behauptet. Allein als der gesamte tuskische Bund,<br />
die Verwirrung und die Schwäche des römischen Staats nach der Vertreibung der<br />
Tarquinier benutzend, jetzt unter dem König Lars Porsena von Clusium seinen Angriff<br />
mächtiger als zuvor erneuerte, fand er nicht ferner den gewohnten Widerstand;<br />
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