Mommsen, Theodor, Römische Geschichte, Zweites ... - nubuk.com
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thager vergeblich Hilfe zu bringen versuchten. Das ist der Sieg, welchen Pindaros<br />
in der ersten pythischen Ode feiert, und noch ist der Etruskerhelm vorhanden, den<br />
Hieron nach Olympia sandte mit der Aufschrift: “Hiaron des Deinomenes Sohn<br />
und die Syrakosier dem Zeus Tyrrhanisches von Kyma” 1 .<br />
Während diese ungemeinen Erfolge gegen Karthager und Etrusker Syrakus an<br />
die Spitze der sizilischen Griechenstädte brachten, erhob unter den italischen Hellenen,<br />
nachdem um die Zeit der Vertreibung der Könige aus Rom (243 511) das<br />
achäische Sybaris untergegangen war, das dorische Tarent sich unbestritten zu der<br />
ersten Stelle; die furchtbare Niederlage der Tarentiner durch die Iapyger (280 474),<br />
die schwerste, die bis dahin ein Griechenheer erlitten hatte, entfesselte nur, ähnlich<br />
wie der Persersturm in Hellas, die ganze Gewalt des Volksgeistes in energisch demokratischer<br />
Entwicklung. Von jetzt an spielen nicht mehr die Karthager und die<br />
Etrusker die erste Rolle in den italischen Gewässern, sondern im Adriatischen und<br />
Ionischen Meer die Tarentiner, im Tyrrhenischen die Massalioten und die Syrakusaner,<br />
und namentlich die letzteren beschränkten mehr und mehr das etruskische<br />
Korsarenwesen. Schon Hieron hatte nach dem Siege bei Kyme die Insel Aenaria<br />
(Ischia) besetzt und damit die Verbindung zwischen den kampanischen und den<br />
nördlichen Etruskern unterbrochen. Um das Jahr 302 (452) wurde von Syrakus, um<br />
der tuskischen Piraterie gründlich zu steuern, eine eigene Expedition ausgesandt,<br />
die die Insel Korsika und die etruskische Küste verheerte und die Insel Aethalia<br />
(Elba) besetzte. Ward man auch nicht völlig Herr über die etruskisch-karthagischen<br />
Piraten – wie denn das Kaperwesen zum Beispiel in Antium bis in den Anfang des<br />
fünften Jahrhunderts der Stadt fortgedauert zu haben scheint –, so war doch das<br />
mächtige Syrakus ein starkes Bollwerk gegen die verbündeten Tusker und Phöniker.<br />
Einen Augenblick freilich schien es, als müsse die syrakusische Macht gebrochen<br />
werden durch die Athener, deren Seezug gegen Syrakus im Lauf des Peloponnesischen<br />
Krieges (339-341 415-413) die Etrusker, die alten Handelsfreunde<br />
Athens, mit drei Fünfzigruderern unterstützten. Allein der Sieg blieb, wie bekannt,<br />
im Westen wie im Osten den Dorern. Nach dem schmählichen Scheitern der attischen<br />
Expedition ward Syrakus so unbestritten die erste griechische Seemacht,<br />
daß die Männer, die dort an der Spitze des Staates standen, die Herrschaft über<br />
Sizilien und Unteritalien und über beide Meere Italiens ins Auge faßten; wogegen<br />
anderseits die Karthager, die ihre Herrschaft in Sizilien jetzt ernstlich bedroht sahen,<br />
auch auf ihrer Seite die Überwältigung der Syrakusaner und die Unterwerfung<br />
der ganzen Insel zum Ziel ihrer Politik nehmen mußten und nahmen. Der Verfall<br />
der sizilischen Mittelstaaten, die Steigerung der karthagischen Macht auf der Insel,<br />
die zunächst aus diesen Kämpfen hervorgingen, können hier nicht erzählt werden;<br />
was Etrurien anlangt, so führte gegen dies der neue Herr von Syrakus, Dionysi-<br />
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