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Suchmaschinen als Brücke zwischen Offline - OPUS-Datenbank ...

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4.5 Die Macht der Suchmaschine<br />

Der radikale Wandel des Nutzens von Information wirft Fragen auf: Entscheidet letz-<br />

tendlich die Suchmaschine, wie wir die Welt sehen und verstehen werden? Die<br />

Suchmaschine ist immer mehr mit einem Gatekeeper zu vergleichen. Google ist mit<br />

89,4 Prozent (vgl. WebHits 2010) der Marktanteile Herrscher über das Auffinden<br />

von Information. Von gesellschaftlicher Relevanz ist diese Thematik daher, dass die<br />

Suchmaschine einen Einfluss darauf hat, welche Informationen dem Nutzer leicht,<br />

schwer oder gar nicht zugänglich sind und wie dieser Entscheidungsprozess verläuft<br />

(vgl. Wolling 2002: 15). Dabei ist auch die Frage von Bedeutung, was Nutzer bei der<br />

Informationssuche auf ihrem Bildschirm im ersten Moment zu sehen bekommen,<br />

ohne herunter zu scrollen oder auf die zweite Ergebisseite zu klicken (vgl. Höchstöt-<br />

ter/Lewandowski 2009: 219).<br />

Die Suchmaschine entwickelt sich in Deutschland zur Kommandozentrale aller<br />

Online-Recherchen. Sie bestimmt, was in den Ergebnislisten wo aufgeführt wird.<br />

Webseiten, die nicht angezeigt werden, existieren für den Nutzer nicht. Die führende<br />

Suchmaschine Google findet nur 60 Prozent aller Webseiten. Die anderen 40 Pro-<br />

zent scheinen <strong>als</strong>o bei der Suche mit der Suchmaschine gar nicht zu existieren (vgl.<br />

Lehmann/Schetsche 2005: 53). Durch diese Filterfunktion bekommt der Nutzer aus<br />

der Vielfalt dessen, was dort eigentlich verfügbar ist, nur eine minimale Ergebnislis-<br />

te, die auf der ersten Seite ausgewiesen wird (vgl. Lavansani 2009: Experteninter-<br />

view). Medienrechtlich wird so lange nicht eingegriffen, wie keine bewusste Ein-<br />

flussnahme auf die Trefferlisten nachzuweisen ist. Solch eine Einflussnahme ist<br />

aber an der Tagesordnung und befindet sich in rechtlicher Grauzone. Es wird von<br />

<strong>Suchmaschinen</strong>optimierern mit sämtlichen technischen Tricks und Kniffen gearbei-<br />

tet, um bestimmte Webseiten möglichst prominent in Trefferlisten zu positionieren<br />

(vgl. Schweiger 2004: 41). Eine weitere Schwäche ist, dass das Internet von Such-<br />

maschinen ohne jegliche Unterscheidung von Angebotstypen abgesucht wird. Die<br />

Ergebnisse stammen sowohl von hochwertigen Nachrichtenseiten, wie auch von<br />

privaten Homepages, und der Nutzer muss selbst entscheiden, welchen Quellen er<br />

Glauben schenkt. <strong>Suchmaschinen</strong>betreiber haben daher Verfahren entwickelt, dass<br />

relevantere Treffer zuerst erscheinen (PageRank). Neben den Inhalten von Websei-<br />

ten wird auch den Verlinkungsstrukturen <strong>zwischen</strong> den einzelnen Webseiten eine<br />

besondere Bedeutung beigemessen. Je mehr Verlinkungen eine Webseite aufwei-<br />

sen kann, desto besser wird ihre Position in der Ergebnisliste der Suchmaschine<br />

(vgl. Kaumanns/Siegenheim 2008: 25).<br />

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