Suchmaschinen als Brücke zwischen Offline - OPUS-Datenbank ...
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Interessanterweise war es ein deutsches Unternehmen, das dieses Google-Prinzip,<br />
nämlich dass man abhängig von Suchwörtern Werbung einstellt, entwickelt hatte.<br />
Das war 1996 oder ´97, zwei Jahre bevor es Google gab. Die haben es eigentlich<br />
dann geschafft international umzusetzen. Das war dam<strong>als</strong> ein Joint Venture, eine<br />
Zusammenarbeit von Gruner + Jahr und der TU Berlin. Das war eine Suchmaschi-<br />
ne, die Fireball hieß und es meines Wissens immer noch gibt. Und das war die erste<br />
Suchmaschine, die Werbebanner passend zum Suchwort ausgespielt hat.“<br />
Inwieweit halten Sie es für wichtig, neben <strong>Offline</strong>-Werbung auch Suchmaschi-<br />
nenmarketing zu betreiben?<br />
„Generell kann man sagen, dass es wichtig ist. Aber in welcher Form hängt wiede-<br />
rum von den Zielsetzungen eines Unternehmens ab.“<br />
Was sind die Motive der Nutzer, eine Suchmaschine zu verwenden?<br />
„Permanente Verfügbarkeit, sehr einfach, sehr schnell.“<br />
Welche Gefahr sehen Sie in <strong>Suchmaschinen</strong>?<br />
„Aus der Crossmedia Marketing-Sicht: Google macht auf einem Auge blind, wie ich<br />
gerade schon geschildert hatte. Dass man eben nur auf bestimmte Leistungspara-<br />
meter schaut und bestimmte andere Dinge komplett ausblendet. Das ist eine Gefahr<br />
und wenn man es jetzt globaler betrachtet, jenseits der Marketing-Themen, dann<br />
kommen natürlich die ganzen Fragen von Datenschutz und Datenhaltung etc. auf.<br />
Dass dort ein Unternehmen eine massive Hoheit über Kunden- und Nutzungsdaten<br />
bekommt und damit natürlich sehr sehr viel Schindluder treiben kann, ist sicherlich<br />
ein großes Risiko.“<br />
Nun die letzte Frage: Wie sehen Sie die Zukunft von Crossmedia Marketing?<br />
„Im Crossmedia Marketing ist noch unheimlich viel zu tun. Sie haben nämlich einen<br />
Punkt nicht abgefragt, den ich hier noch einwerfen möchte: Es gibt ja immer drei<br />
Parteien, und wir haben jetzt zwei Parteien betrachtet. Wir haben uns <strong>als</strong> Konsu-<br />
menten oder Nutzer betrachtet, und auf der anderen Seite die Anbieter, die Werbe-<br />
treibenden. Jetzt gibt es aber noch diejenigen, die zu Crossmedia-Kampagnen<br />
Reichweite bereitstellen, nämlich die Vermarkter, <strong>als</strong>o die Fernsehsender, die Ver-<br />
lage oder die Internetportale. Und wenn man dann tatsächlich so eine Crossmedia<br />
Marketing-Kampagne plant oder umsetzt, dann hat man es momentan noch mit sehr<br />
sehr vielen Schwierigkeiten zu tun auf Seiten der Vermarkter, weil die eben noch<br />
nicht crossmedial denken, sondern alle nur in ihren Medienkanälen denken. Also die<br />
denken in Bildern, weil sie Fernsehen machen, die denken in Seiten, weil die Verle-<br />
ger sind, die denken in Interaktion, weil sie Online-Portale sind. Dort wirklich dann<br />
mit Agenturen, die man ja auch noch braucht, eine Crossmedia-Kampagne umzu-<br />
setzen, ist extrem anspruchsvoll, kostet sehr viel Zeit und so weiter. Es gibt <strong>als</strong>o<br />
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