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Dann halten Sie wahrscheinlich die Aussage für richtig, dass das sich wan-<br />
delnde Konsumentenverhalten Crossmedia Marketing hervorgerufen hat?<br />
Oder meinen Sie eher, dass das immer breiter werdende crossmediale Ange-<br />
bot Einfluss auf das Konsumentenverhalten hat?<br />
„Beides. Ich würde keine Aussage für sich hundertprozent unterschreiben. Das ist<br />
so die Geschichte nach Angebot und Nachfrage. Also, wenn ich Kommunikations-<br />
möglichkeiten schaffe, dann gibt es immer die Vor-Runner, die diese nutzen und<br />
wenn sie Vorteile erkennen, dann werden die anderen nachgehen. Dadurch erge-<br />
ben sich sozusagen Innovationszyklen, die auch das Kommunikationsverhalten<br />
wiederum verändern. Also, das ist, glaube ich, ein wechselseitiger Prozess. Natür-<br />
lich kommt es immer darauf an, was das Kommunikationsziel ist. Menschen sind<br />
sehr findig im Entdecken neuer Möglichkeiten, wie ich an Konsumenten herankom-<br />
me. Konsumenten sind aber auch sehr gerne bereit neue Wege zu akzeptieren,<br />
wenn es ihren Bedürfnissen entspricht. Wir haben nicht die eine oder die andere<br />
Sichtweise, sondern es ist eine interaktive Sichtweise <strong>zwischen</strong> diesen beiden, <strong>als</strong>o<br />
Push- und Pull-Geschichten.“<br />
Und wie sehen Sie dann die Zukunft des Mediennutzungsverhaltens?<br />
„Es wird sich noch sehr diversifizieren. Wir werden ein Mediennutzungsverhalten<br />
haben, das vor allem die jüngere Generation im Netz absolviert, <strong>als</strong>o die Web 2.0-<br />
Angebote. Virtuelle Gemeinschaften werden eine Rolle spielen. Und auch die Integ-<br />
ration von Angeboten wird eine Rolle spielen. Im Moment ist das Fernsehschauen<br />
über Computer noch nicht allzu verbreitet. Meines Erachtens liegt das daran, dass<br />
die technischen Bedingungen noch nicht gut genug sind. Wenn sich das ändert,<br />
wird man eine Integration von Nutzerverhalten und Unterhaltungsnutzen haben.<br />
Was den Informationsnutzen angeht, werden die Zeitungen nach wie vor Bestand<br />
haben, weil sie einen besonderen Vorteil haben: Sie sind convenient, <strong>als</strong>o sie kön-<br />
nen sie überall hin mitnehmen und es gibt so eine Art Tradition des Zeitungslesens.<br />
Das wird sich, glaube ich, auch nicht ändern. Beim Radio wird sich auch nichts än-<br />
dern, aber ich glaube, dass wir im Gesamtwesen von Fernsehen und Internet in<br />
Zukunft sehr viele Veränderungen erleben. Ich glaube, da wird es dann auch noch<br />
spezifischere Zielgruppen geben, weil die Möglichkeit der bedürfnisorientierten<br />
Auswahl dort dann sehr viel größer ist, und weil sich kleinere Zielgruppen heraus-<br />
kristallisieren.“<br />
Inwieweit hat sich Ihrer Meinung nach das Informationssuchverhalten von<br />
Konsumenten verändert?<br />
„Dazu kann ich nur raten. Also ich habe keine validen Informationen darüber. Das<br />
ist, denke ich, abhängig davon, was mein Standardmedium ist. Ich kann beobach-<br />
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