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Suchmaschinen als Brücke zwischen Offline - OPUS-Datenbank ...

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Dieses System ist jedoch noch nicht ausgereift. Aus diesem Grund sind Suchma-<br />

schinen anfällig für interne und externe Manipulation, wie zum Beispiel Spamming.<br />

Darunter wird technische Manipulation von unseriösen Webseiten-Anbietern ver-<br />

standen, um sich eine hohe Platzierung in den <strong>Suchmaschinen</strong> zu sichern. Dies<br />

funktioniert zum Beispiel durch das Mehrfachanmelden von Webseiten, durch fal-<br />

sche Charakterisierungen der Seiten oder durch den Aufbau von Link-Farmen, wo<br />

eine große Anzahl von Webseiten „geparkt“ werden, die alle gegenseitig aufeinan-<br />

der verweisen (vgl. Schweiger 2004: 41). So gelingt es fragwürdigen Anbietern,<br />

Trefferlisten mit themenfremden Spam-Seiten zu besetzen. Für die Position in den<br />

Trefferlisten der <strong>Suchmaschinen</strong>werbung, die <strong>als</strong> solche gekennzeichnet wird, wird<br />

gezahlt. Für den durchschnittlichen <strong>Suchmaschinen</strong>nutzer ist die Unterscheidung<br />

<strong>zwischen</strong> organischen und bezahlten Suchergebnissen jedoch meist nicht er-<br />

sichtlich.<br />

Die Monopolstellung der Suchmaschine Google wird heftig diskutiert. Bei klassi-<br />

schen Massenmedien wird jede Form von Informations- und Meinungsmonopol von<br />

staatlicher Seite viel ernster genommen. <strong>Suchmaschinen</strong> werden eher <strong>als</strong> interes-<br />

senlose Informationsdienstleister ohne journalistische Relevanz gesehen (vgl.<br />

Schweiger 2004: 41). Schmidt-Mänz (2007a: 90) fand in ihren Untersuchungen he-<br />

raus, dass 94 Prozent der insgesamt 5982 Befragten die Monopolstellung von<br />

Google <strong>als</strong> kritisch betrachten. Mittels Online-Fragebogen wurden die Teilnehmer<br />

zum Suchverhalten, zu Suchstrategien und zu ihrem Personalisierungsbedarf be-<br />

fragt. Da diese Online-Umfrage selbstselektiven Charakter aufweist, wird ange-<br />

nommen, dass hauptsächlich versierte Internetnutzer daran teilnahmen. Aus diesem<br />

Grund kann nicht von einer Repräsentativität der Gesamtbevölkerung ausgegangen<br />

werden.<br />

Auch in Expertenkreisen wird die Gefahr der Monopolisierung von Google nicht un-<br />

terschätzt: Schweiger (2009: Experteninterview) bedauert: „Wir machen uns da ab-<br />

hängig von einem US-Unternehmen.“ Er kritisiert, dass die Werbebudgets im<br />

Onlinebereich nicht mehr in deutsche Online-Werbeträger investiert werden und so<br />

der Medienmarkt in Deutschland vernachlässigt wird. Der Wissenschaftler kann sich<br />

schon apokalyptische Szenarien ausmalen, wenn Google seinem Leitsatz „don’t be<br />

evil“ nicht mehr gehorcht. Terruhn (2009: Experteninterview) steht der Entwicklung<br />

der Suchmaschine Bing sehr positiv gegenüber, „denn ein gesunder Markt belebt<br />

einfach auch die Marktevolution.“ Als Problem sieht Thum (2009: Experteninterview)<br />

die Tatsache, dass Konsumenten bei Google nicht richtig informiert werden, warum<br />

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