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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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hafte Konkretisierung seines Kommens 242 .<br />

113<br />

Das Neue Testament spricht nur zweimal vom Messias: Joh 1,41 und 4,25. Im Übrigen verwen-<br />

det es immerfort das Wort Christus und die da<strong>von</strong> abgeleiteten Ausdrücke, was jedoch sachlich<br />

dasselbe meint 243 . Umso häufiger begegnen uns der Terminus AMessias@ und verwandte Termini<br />

in den jüdischen Quellen im Umkreis des Neuen Testaments und später. Sie können sich darüber<br />

informieren in dem AKommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch@, einem<br />

Standardwerk, das in der theologischen Literatur für gewöhnlich zitiert wird nach den beiden<br />

Autoren Hermann Strack und Paul Billerbeck, das in den Jahren zwischen 1922 und 1928 in<br />

München in vier Bänden erschienen ist.<br />

Die Vorstellungen, die sich im Spätjudentum mit dem Begriff des Messias verbinden, sind<br />

vielfältig. Für die einen stammt der Messias vom ägyptischen <strong>Joseph</strong> ab, für die anderen <strong>von</strong><br />

dem Stammvater Juda oder <strong>von</strong> dem Stammvater Levi. Teilweise werden auch mehrere Messi-<br />

asse erwartet. Wichtige Stichworte sind dabei Adie letzten Bedrängnisse@ oder Adie messianischen<br />

Geburtswehen@, AElija als Vorläufer@, Aletzte Angriffe feindlicher Mächte@, AZerstörung dieser<br />

Mächte@, AErneuerung Jerusalems@, ASammlung der Zerstreuten@, Aherrliches Reich in Palästina@,<br />

AErneuerung der Welt@, AAllgemeine Auferstehung@, AJüngstes Gericht@. Gemeinsam ist diesen<br />

Vorstellungen, dass der Messias Aein +Reich* heraufführen soll, das nicht ein Reich fremder<br />

Mächte ist@ 244 .<br />

Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung gab es in gewissen jüdischen Sekten eine geradezu<br />

fieberhafte messianische Erwartung und immer wieder messianisch motivierte Aufstände. Me-<br />

ssianisch motiviert war auch der Aufstand in Cäsarea im Jahr 66. Er war der äußere Anlass für<br />

den Jüdischen Krieg unter Kaiser Vespasian, der im Jahre 70 zur Zerstörung und Eroberung der<br />

Stadt Jerusalem und zur Zerstreuung der Juden durch den römischen Feldherrn Titus führte. Der<br />

letzte messianisch motivierte Aufstand der Juden erfolgte im Jahr 135 n. Chr. durch Bar Kochba<br />

( = Sohn des Sterns), ein letzter ohnmächtiger Versuch, den Stern Davids noch einmal zum<br />

242 Ebd., 224.<br />

243 Henri Cazelles, Alttestamentliche Christologie. Zur Geschichte der Messiasidee, Einsiedeln 1983, 11 f.<br />

244 Ebd., 13 bzw. 12 f.

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