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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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37<br />

Die Heilige Schrift hält die Erkenntnis Gottes mit Hilfe der Vernunft für selbstverständlich. Sie<br />

geht da<strong>von</strong> aus, dass Gott sich in der erfahrbaren und erkennbaren Schöpfung nicht unbezeugt<br />

gelassen hat, dass die Menschen ihn auch ohne die Offenbarung suchen und finden können 76 .<br />

Dabei weiss sie freilich auch um die tatsächliche Gefährdung dieser Gotteserkenntnis durch die<br />

Sünde 77 . Das Vaticanum I stellt fest, dass Gott als personaler Schöpfergott, als Ursache dieser<br />

sichtbaren Welt, mit Sicherheit erkannt werden kann 78 . Das wird heute allerdings nicht selten<br />

auch <strong>von</strong> katholischen Theologen unter dem Einfluss des Protestantismus und seiner Skepsis<br />

gegenüber der Metaphysik oder allgemeiner gegenüber der Leistungsfähigkeit der menschlichen<br />

Natur und damit auch der menschlichen Erkenntnis in Frage gestellt. Der frühe Karl Rahner (+<br />

1984) spricht in diesem Zusammenhang bereits im Jahre 1950 <strong>von</strong> einer der kryptogamen<br />

Häresien der Gegenwart 79 . Die skeptische Beurteilung der menschlichen Natur durch den Prote-<br />

stantismus, die, wie gesagt, nicht ohne Auswirkung auch auf nicht wenige katholische Theologen<br />

geblieben ist, geht da<strong>von</strong> aus, dass die menschliche Natur nicht nur geschwächt, sondern völlig<br />

verderbt ist, dass der Mensch nicht Avulneratus in naturalibus@ ist, sondern dass seine Natur<br />

völlig verderbt ist. Demgegenüber gilt für das katholische Erbsündenverständnis: ANaturalia post<br />

76 Weish 13,15; Röm 1,18-23; Apg 14,15-17; 17,24-28.<br />

77 Röm 1,18.<br />

78 DS 3004: ADeum ... naturali humanae rationis lumine e rebus creatis certo cognosci posse@. Vgl. DS 3026.<br />

79 Franz-Maria Sladeczek, Ist das Dasein Gottes beweisbar? Wie steht die Exisentialphilosophie Martin<br />

Heideggers zu dieser Frage? (Forschungen zur neueren Philosophie und ihrer Geschichte XVII), Würzburg 2 1973, 1.

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