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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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298<br />

selbst eine Schlüsselstellung zu. Das Verhalten des Menschen zu ihm und zu seiner Verkündi-<br />

gung entscheidet über sein endzeitliches Schicksal 619 . Die Anerkennung Jesu und seiner Sendung<br />

als durch Gott autorisiert und legitimiert ist die Forderung an das Volk, denn mit seinem<br />

Auftreten setzt das endgültige Heilshandeln Gottes an seinem Volk ein, ein Geschehen, in dem<br />

Jesus mit seiner Sendung eine entscheidende Stellung einnimmt. Das betont nachdrücklich die<br />

Logienquelle.<br />

Es gibt Akeine positive Entscheidung auf seinen Anruf ohne Gemeinschaft mit ihm, ohne An-<br />

erkennung seiner Schlüsselstellung im Basileia-Geschehen@ 620 . Das Heil ist in einer eigen-<br />

tümlichen Weise mit der Person Jesu verbunden 621 . Das wird auch deutlich in der Bestätigung<br />

seiner Sendung durch die Auferstehung. Wäre er nur ein Prophet, so hätte sich diese Bestätigung<br />

erübrigt, denn Adas prophetische Wort legitimiert sich (bereits) durch die Erfüllung@ 622 . Das gilt<br />

für das Alte Testament wie auch für das zeitgenössische Judentum. ADie Bestätigung durch die<br />

Auferstehung ist überhaupt nur dann sinnvoll, wenn die vorösterliche Verkündigung die Be-<br />

hauptung einschloss, dass Jesus mit seinem Tun im Rahmen des Basileia-Geschehens eine<br />

Schlüsselstellung einnimmt und (trotz der Ablehnung des Volkes) auch weiterhin einnehmen<br />

wird@ 623 . Die Kunde <strong>von</strong> der Auferstehung unterstreicht somit die spezifische Position Jesu, die<br />

sich bereits der vorösterliche Jesus in seiner Verkündigung zulegte bzw. die der vorösterliche<br />

Jesus bereits für sich beanspruchte.<br />

Die Entscheidung für die Königsherrschaft Gottes fällt zusammen mit der Entscheidung für Jesus<br />

<strong>von</strong> Nazareth. Er rückt sich selbst in den Mittelpunkt des Heiles und der Religion. Damit deutet<br />

er wiederum eindrucksvoll das Geheimnis seiner Person an. In der Basileia-Verkündigung bindet<br />

Jesus an seine Person. Daher fordert er in einzigartiger Weise die persönliche Nachfolge, er<br />

fordert sie und er ermöglicht sie. Diese Nachfolge hat eine solche Tragweite, dass sie über das<br />

619 Paul Hofmann, Studien zur Theologie der Logienquelle (NTA NF VIII), Münster 1972, 86; Athanasius<br />

Polag, Die Christologie der Logienquelle (Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament 45),<br />

Neukirchen-Vluyn 1977, 72-75.<br />

620<br />

Athanasius Polag, Die Christologie der Logienquelle (Wissenschaftliche Monographien zum Alten und<br />

Neuen Testament 45), Neukirchen-Vluyn 1977, 198.<br />

621 Ebd., 194.<br />

622 Ebd., 172 f bzw. 172.<br />

623 Ebd., 172 f.

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