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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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175<br />

Nicht anders als Ernst Bloch hat auch Milan Machove…, ein tschechischer Marxist, Jesus völlig<br />

horizontalisiert. Immerhin hat er sich in sehr sympathischer Weise mit der Jesusgestalt beschäf-<br />

tigt. Milan Machove… wurde 1925 geboren. Zunächst war er <strong>Prof</strong>essor für Philosophie in Prag.<br />

Nach seiner Ausstoßung aus der kommunistischen Partei und dem Verlust seiner <strong>Prof</strong>essur für<br />

Philosophie privatisierte er daselbst. Machove… war bemüht, den Dialog zwischen dem Chri-<br />

stentum und dem Marxismus zu führen. Aus diesem Dialog erwuchs sein Buch AJesus für Athei-<br />

sten@ 374 . Dieses Buch ist ohne Zweifel eine der besten Jesus-Darstellungen der Gegenwart im<br />

außerchristlichen Bereich. Unverkennbar ist die intensive Beschäftigung des Autors mit der<br />

Exegese und mit der Jesus-Thematik. Imponierend ist dabei die innere Redlichkeit, mit der er<br />

sich bemüht, den historischen Jesus darzustellen. Möglicherweise hat dieses Buch seinerzeit zur<br />

endgültigen Ausstoßung des Verfassers aus der Partei und zum Verlust seiner <strong>Prof</strong>essur ge-<br />

führt 375 .<br />

α) Konsequenter Marxismus führt zum Christentum.<br />

Machove… seinerseits ist jedoch Marxist und will es bleiben. Das Fazit seiner Überlegungen ist<br />

das, dass nur der Marxist der wahre Christ ist. Daher sieht er auch keinen Grund für einen<br />

Marxisten, die Gestalt Jesu auszuklammern, vielmehr hält er die Beschäftigung des Marxisten<br />

mit dem Christentum für grundlegend bedeutsam. In seinem Jesusbuch stellt er fest, wenn es<br />

bisher allgemein im Marxismus gegolten habe, dass alles Christliche <strong>von</strong> vornherein negativ zu<br />

bewerten sei, so möchte er mit dieser Position brechen. Er erklärt, wenn es Vertreter des<br />

Christlichen wie Papst Johannes XXIII. gebe, so könne der Opiumverdacht <strong>von</strong> Glaube und Reli-<br />

gion nicht mehr aufrechterhalten werden. Aber auch schon angesichts der modernen Theologie<br />

mit ihrer Dialogbereitschaft und Offenheit sei dieser Vorwurf gegenstandslos geworden. Zudem<br />

müssten heute und in Zukunft alle Menschen im Dienst an den Menschen zusammenarbeiten. Da<br />

es heute Tatsachen und Erkenntnisse gebe, die für Marx unzugänglich gewesen seien, könne<br />

auch der Marxist nicht einfach nur das Alte dem Buchstaben nach wiederholen, sondern müsse er<br />

sich den neuen Möglichkeiten und Herausforderungen stellen 376 . Machove… ist der Meinung:<br />

374 Stuttgart 2 1973.<br />

375 Heinrich Fries, Zeitgenössische Grundtypen nichtchristlicher Jesusdeutungen, in: Wer ist doch dieser?<br />

Die Frage nach Jesus heute, hrsg. <strong>von</strong> Joachim Gnilka, München 1976., 77.<br />

376 Ebd.

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