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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Quellen 564 .<br />

278<br />

Eine weitere Mitteilung im Zusammenhang mit der Geburt Jesu ist der Stern der Magier (Mt<br />

2,2.9 f). Nach astronomischen Berechnungen hat es im Jahre 7 v. Chr. eine sogenannte große<br />

Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische in drei Phasen gegeben. Diese<br />

sogenannte Aconiunctio magna@ ist eine astronomische Erscheinung, die nur alle 794 Jahre<br />

auftritt. Wie uns bezeugt wird, stand sie im Mittelpunkt der astronomischen Interessen um das<br />

Jahr 7 v. Chr. In dieser Konjunktion nun hat man den geschichtlichen Kern der matthäischen Er-<br />

zählung vom Magierstern gesehen. Von daher wäre dann die Geburt Jesu mit allergrößter Wahr-<br />

scheinlichkeit im Jahre 7 v. Chr. erfolgt.<br />

Zu der astronomischen Erscheinung, der Aconiunctio magna@ ist Folgendes zu sagen: ADer Planet<br />

Jupiter galt im Altertum ganz allgemein als der Stern des Weltherrschers. Jupiter ist der<br />

Königsstern. Dies bestätigt ein Denkmal, das man im Jahre 7 v. Chr. auf der Nilinsel Philae zu<br />

Ehren des Kaisers Augustus errichtet hatte. Auf diesem Denkmal wird der Kaiser als Weltherr-<br />

scher ausdrücklich mit dem Namen Jupiter bezeichnet. Der Saturn war bei den Babyloniern der<br />

Stern, dem das Land Aamurru@, das ist Syrien, zugewiesen wurde. Die hellenistische Sterndeu-<br />

tung bezeichnet den Saturn als den Stern der Juden. Das Sternbild der Fische wurde der Endzeit<br />

zugeordnet. Wenn sich also Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische begegneten, dann lag für<br />

die Magier folgende Deutung nahe: In Syrien, genauer im Judenland, erfolgte die Geburt eines<br />

Königs, des Herrschers der Endzeit@ 565 .<br />

Eine sehr interessante Auseinandersetzung mit dieser Problematik haben wir in dem Buch des<br />

Astronomen Konradin Ferrari d=Occhieppo, Der Stern der Weisen. Geschichte oder Legende?,<br />

das im Jahre 1969 in Wien erschienen ist. Der Verfasser dieses Buches hat sich mehr als 20 Jahre<br />

hindurch eingehend mit dem Problem des Magiersterns beschäftigt. Er schildert die Zusammen-<br />

hänge der astronomischen Erscheinung der Aconiunctio magna@ und berichtet in ansprechender<br />

Weise über interessante Einzelheiten zur Astronomie bei den Babyloniern und ohne Wenn und<br />

Aber entscheidet er sich für die Geschichtlichkeit des Wundersterns und des Zugs der Weisen.<br />

564 Wolfgang Trilling, Fragen zur Geschichtlichkeit Jesu, Düsseldorf 1966, 72-74.<br />

565 Gerhard Kroll, Auf den Spuren Jesu, Leipzig 1963 ( 9 1983), 29.

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