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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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162<br />

ist für diese Jesus-Literatur nicht einzigartig, Ungezählte sind in der Geschichte an Kreuzen<br />

gestorben. Jesus ist nicht die Erfüllung, denn Erfüllung gibt es nicht in dieser unerfüllten Welt,<br />

er ist nicht der Erlöser, denn Erlösung gibt es nicht in dieser unerlösten Welt.<br />

Schalom Ben Chorin sagt: AJesus ist nicht der Messias, denn die Welt ist immer noch unerlöst; er<br />

ist nicht der Sohn Gottes, denn wir wissen nicht <strong>von</strong> einem solchen, er ist nicht der gott-<br />

menschliche Mittler, denn wir bedürfen seiner nicht. Jesus ist nicht der Erfüller des Gesetzes -<br />

wir müssen es selber erfüllen. Er ist nicht der einzige Gerechte des stellvertretenden Sühnelei-<br />

dens - denn ihrer sind viele. Der leidende Jesus ist ein Gleichnis für sein ganzes Volk geworden.<br />

Die Auferstehung Jesu ist ein Gleichnis für das heute wieder erstandene Israel@ 336 .<br />

3. Jesus in der gegenwärtigen Philosophie.<br />

Werfen wir nun einen Blick auf das Jesusbild in der Philosophie der Gegenwart bzw. der letzten<br />

Jahrzehnte. Hier begegnet uns das Thema Jesus nicht sehr häufig. Wenn man einmal <strong>von</strong> Max<br />

Scheler (1874-1928) absieht, der sich in seiner katholischen Phase ein wenig für Jesus inter-<br />

essiert hat, hat die Jesusgestalt nur bei Karl Jaspers und einigen marxistischen Philosophen ein<br />

besonderes Interesse gefunden. Max Scheler hat in seiner katholischen Zeit das bekannte Werk<br />

AVom Ewigen im Menschen@ geschrieben. In ihm bemüht er sich noch um die Deutung der<br />

Jesusgestalt, als Philosoph selbstverständlich. Später tritt dieses Interesse zurück. Soweit er sich<br />

dann überhaupt noch mit Jesus befasst, tut er es unter soziologischem Aspekt oder er untersucht<br />

die verschiedenen Bedingungen des an ihm vollzogenen AVergottungsprozesses@ 337 .<br />

a) Karl Jaspers (1883-1969).<br />

Mit besonderem Interesse wendet sich Karl Jaspers der Person Jesu zu Karl Jaspers lebte <strong>von</strong><br />

1883-1969. Er starb in Basel, wo er seit 1948 <strong>Prof</strong>essor für Philosophie war. Jaspers kommt<br />

wiederholt auf Jesus zu sprechen, zuletzt in dem großen Werk ADer philosophische Glaube<br />

angesichts der Offenbarung@ 338 . In dieses Werk sind die Gedanken früherer Werke eingegangen.<br />

336 Heinrich Fries u. a., Jesus in den Weltreligionen, St. Ottilien 1981, 39 f.<br />

337<br />

Heinrich Fries, Die katholische Religionsphilosophie der Gegenwart. Der Einfluss Max Schelers auf ihre<br />

Formen und Gestalten, Heidelberg 1948.<br />

338 München 1962.

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