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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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189<br />

AGebilde aus Machtwillen, Sexualfeindschaft und arroganter Dummheit@ zusammensetzt 411 .<br />

Ein merkwürdiger Widerspruch liegt auch darin, dass Augstein einerseits behauptet, man könne<br />

historisch so gut wie nichts über Jesus wissen, andererseits aber diesen Jesus als ASpinner@ und<br />

AQuerkopf@ beschimpft, diffamiert und beleidigt.<br />

Die Fragwürdigkeit dieses Buches wird auch deutlich, wenn etwa Jahwe als Azorniger und<br />

unbedachter Herr, rücksichtslos bis zum Exzess, besessen <strong>von</strong> einer schier krankhaften Eifer-<br />

sucht@ geschildert wird 412 .<br />

Augstein ist jedenfalls da<strong>von</strong> überzeugt, dass die christlichen Kirchen da<strong>von</strong> leben, dass die<br />

Gläubigen die wissenschaftliche Leben-Jesu-Forschung noch nicht zur Kenntnis genommen<br />

haben. Das will nun Augstein selber nachholen.<br />

Keine Geringere als Dorothea Sölle charakterisiert die Methode des Buches auf folgende Weise:<br />

AMan nehme 100 Exegeten der letzten 50 Jahre, zerschnippele ihre Ergebnisse möglichst<br />

kleinteilig (auf Halbverse, keinesfalls auf Ideen bezogen), siebe alle positiven auf Echtheit oder<br />

Bedeutung zielenden Ergebnisse als irrelevant heraus und rühre das Ganze mit einer für meinen<br />

Geschmack etwas abgestandenen Spiegel-Mayonnaise zusammen. Der Salat dieses Buches ist<br />

langweilig ... . Kein Mensch kann verstehen, warum dieser blasse und unbedeutende Jesus,<br />

dieses Kunstprodukt aus Traditionen vor ihm und Legenden nach ihm für so viele Men-schen<br />

eine absolute Bedeutung gehabt hat. Es muss wohl an der ungeheuren Borniertheit der Menschen<br />

liegen, dass sie sich eine Projektionsfigur ihrer Wünsche und Sehnsüchte erschaffen - und nicht<br />

durchschauen!@ 413 .<br />

c) Adolf Holl.<br />

Auch das Jesusbuch des ehemaligen Wiener Geistlichen Adolf Holl AJesus in schlechter Gesell-<br />

411 Dorothee Sölle, ??? , in: Die Zeit, Nr. 45, vom 10.11.1972.<br />

412 Vgl. Rudolf Pesch und Günther Stachel, Hrsg., Augsteins Jesu, Zürich 1972; Heinrich Fries,<br />

Zeitgenössische Grundtypen nichtchristlicher Jesusdeutungen, in: Wer ist doch dieser? Die Frage nach Jesus heute,<br />

hrsg. <strong>von</strong> Joachim Gnilka, München 1976, 66-68.<br />

413 Dorothee Sölle, Besprechung des Buches in: Die Zeit, Nr. 45, vom 10.November 1972.

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