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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Herrschaftszeichen in Palästina zu machen 245 .<br />

114<br />

Der jüdische Geschichtsschreiber <strong>Joseph</strong>us Flavius berichtet in seinen AAntiquitates@, in seinen<br />

AJüdischen Altertümern@, in Buch 20, Kap. 5,1 <strong>von</strong> einem Messiasprätendenten Theudas. Auf ihn<br />

bezieht sich gemäß Apg 5,34 Gamaliel, der Schüler oder gar Enkel Hillels und der Lehrer des<br />

Paulus. Theudas verlor das Leben, als Cuspius Fadus Prokurator <strong>von</strong> Judäa war, im Jahre 44<br />

bzw. 45 n. Chr. Die Szene der Apostelgeschichte spielt sich allerdings zehn Jahre früher ab.<br />

Daraus folgt, dass entweder <strong>Joseph</strong>us Flavius sich in der Datierung geirrt oder Gamaliel einen<br />

anderen Theudas gemeint hat. Aber nun zu dem Text bei <strong>Joseph</strong>us Flavius: AEin Zauberer<br />

namens Theudas überredete eine große Menge <strong>von</strong> Leuten, ihm mitsamt ihren Gütern bis zum<br />

Jordan zu folgen; er gab vor, ein Prophet zu sein, mächtig, den Wassern zu befehlen, sich zu<br />

teilen, und ihnen so einen leichten Durchgang zu verschaffen. Damit verführte er viele. Aber<br />

Fadus erlaubte ihnen nicht, ihrem Wahn zu folgen; er schickte eine Schwadron Berittene gegen<br />

sie aus, die sie überraschte, viele <strong>von</strong> ihnen umbrachte und andere lebendig gefangen nahm.<br />

Theudas selbst nahmen die Reiter gefangen, hieben ihm den Kopf ab und brachten diesen nach<br />

Jerusalem@ 246 . - Gamaliel bezieht sich auf einen zweiten Messiasprätendenten, einen gewissen<br />

Judas, den Galiläer, der ungefähr 30 Jahre früher lebte. Auch über ihn berichtet <strong>Joseph</strong>us Flavius,<br />

und zwar sowohl in seinem Buch über die Altertümer (AAntiquitates@) als auch in seinem Buch<br />

über den Jüdischen Krieg (ADe bello Judaico@). Er stellt fest, dieser Judas habe eine nationale<br />

Partei gegründet und sich der Herrschaft der Römer widersetzt. Er habe seine Anhänger<br />

überredet, sich bei der Volkszählung des Quirinius in Judäa nicht einschreiben zu lassen und<br />

gegen die vorzugehen, die sich einschreiben liessen 247 . Es handelt sich bei dieser Volkszählung<br />

um eine andere als um jene, die Lk 2,2 erwähnt wird, die wir geschichtlich nicht einordnen<br />

können. Die hier bei <strong>Joseph</strong>us genannte fand statt im Jahre 6 n. Chr. Aus dieser Zeit ist uns auch<br />

sonst eine syrische Statthalterschaft des Quirinius bezeugt. Lukas müsste demnach den Zensus<br />

des Quirinius mit einem anderen Zensus verwechselt haben, der vor dem Jahre 4 v. Chr.<br />

stattgefunden hätte, denn das Geburtsjahr Jesu muss vor dem Jahre 4 v. Chr. sein, weil es mit<br />

Sicherheit in die Regierungszeit Herodes= I. fällt.<br />

245 Adolf Kolping, Fundamentaltheologie II, Münster 1974, 98.<br />

246 <strong>Joseph</strong>us Flavius, Antiquitates 20,5,1<br />

247 Ders., De bello Judaico 7,8; ders., Antiquitates 17,10,5.

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