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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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hatte.<br />

d) Mara Ben Serapion (73-160).<br />

212<br />

Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch noch der Brief des Syrers und Stoikers Mara<br />

Ben Serapion an seinen in Edessa studierenden Sohn, der zwischen 73 und 160 n. Chr. ge-<br />

schrieben wurde. Da heißt es: AWelchen Nutzen hatten die Athener da<strong>von</strong>, dass sie Sokrates<br />

töteten, was ihnen ja mit Hunger und Pest vergolten wurde? Oder die Samier <strong>von</strong> der Ver-<br />

brennung des Pythagoras, da ihr ganzes Land in einem Augenblick <strong>von</strong> Sand verschüttet wurde?<br />

Oder die Juden <strong>von</strong> der Hinrichtung ihres weisen Königs, da ihnen ja <strong>von</strong> jener Zeit an das Reich<br />

weggenommen wurde? Denn gerechterweise nahm Gott Rache für jene drei Weisen@.<br />

Aus dem Kontext des Briefes ist zu schließen, dass der Verfasser kein Christ gewesen sein kann.<br />

Mit dem weisen König muss Jesus gemeint sein, der ja gemäß dem Titulus crucis als König der<br />

Juden verurteilt worden bzw. unter maßgeblicher Beteiligung der Juden als Messiasprätendent<br />

hingerichtet worden ist.<br />

Würdigung.<br />

Ich sagte bereits, dass die außerchristlichen Quellen nicht viel hergeben über Jesus und dass sie<br />

weithin zurückverweisen auf die dem Christentum eigenen Quellen, nämlich die Evangelien.<br />

Eines aber bestätigen sie in eindrucksvoller Sicherheit, dass man in ältester Zeit niemals an der<br />

Tatsache gezweifelt hat, dass Jesus gelebt hat.<br />

AWichtig sind diese heidnischen und jüdischen Quellen ... insofern, als sie die auch sonst<br />

offenkundige Tatsache bestätigen, dass es im Altertum auch dem grimmigsten Gegner des<br />

Christentums nicht einfiel, die Geschichtlichkeit Jesu überhaupt zu bezweifeln. Das blieb erst<br />

einer hemmungslosen, tendenziösen Kritik der Neuzeit vorbehalten, auf die@ wir noch eingehen<br />

müssen. AFür unsere Kenntnis der Geschichte Jesu tragen die genannten Stellen jedoch so gut<br />

wie nichts bei. Wir ersehen daraus, dass die zeitgenössische Geschichtsschreibung das Auftreten<br />

Jesu, soweit sie überhaupt etwas da<strong>von</strong> wusste, für alles andere als für ein epochemachendes<br />

Ereignis gehalten hat@ 473 .<br />

473 Günter Bornkamm, Jesus <strong>von</strong> Nazareth, Stuttgart 1956, 25.

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