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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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worden sind als in den 18 vorangegangenen Jahrhunderten zuvor 326 . Er spricht <strong>von</strong> einer AJesus-<br />

Welle@ in der gegenwärtigen jüdischen Literatur und zählt 187 Bücher, Gedichte, Schauspiele,<br />

Monographien, Dissertationen und Aufsätze auf, die sich mit dieser Thematik befassen.<br />

In dem Zeitraum <strong>von</strong> 1961 bis 1971 sind in Israel allein 23 hebräische Werke erschienen, die<br />

sich mit dem ANazarener@ befassen. Aber auch in den israelischen Schulbüchern ist das Thema<br />

AJesus <strong>von</strong> Nazareth@ heute sehr aktuell. Auch da<strong>von</strong> spricht Pinchas Lapide in seinem Buch AIst<br />

das nicht <strong>Joseph</strong>s Sohn? Jesus im heutigen Judentum@ 327 . Er bemerkt, dass Jesus auch hier sehr<br />

positiv beschrieben wird, dass hier vor allem sein Judesein thematisiert wird. Dabei<br />

unterscheidet man den Jesus der Geschichte <strong>von</strong> dem Jesus des Christentums. Von ihm sagt man,<br />

er sei durch das Christentum verfälscht worden. Um ihn habe sich ein Legendenkranz gebildet,<br />

wie Jungfrauengeburt, Auferstehung usw. Zu Unrecht habe man diesen jüdischen Propheten<br />

schon bald nach seinem Tod vergottet. Der entscheidende Verfälscher der Jesugestalt, so heißt<br />

es da, sei der Dissident Paulus <strong>von</strong> Tarsus. Interessant ist in diesem Zusammenhang die<br />

Feststellung Lapides, dass in diesen Schulbüchern nachdrücklich die Rede sei <strong>von</strong> dem<br />

Märtyrertod, den der Nazarener als jüdischer Prophet an dem Römerkreuz gestorben sei. Dabei<br />

werde er teilweise als patriotischer Rebell gegen das Heidenjoch bezeichnet. Teilweise sei zwar<br />

die Rede <strong>von</strong> dem Abweichen Jesu vom normativen Judentum seiner Zeit, aber häufiger noch <strong>von</strong><br />

seiner Thora-Treue, <strong>von</strong> seiner Bibelgebundenheit und <strong>von</strong> seinem jüdischen Ethos, wenngleich<br />

er in seiner historischen Rolle auch als Messiasanwärter, als Endzeitverkünder, als<br />

Volksverführer und als Moralprediger apostrophiert werde 328 . Resümierend bemerkt Lapide: Die<br />

heutigen Schulbücher enthalten zweifellos das sympathischeste Jesusbild, das je einer<br />

Generation <strong>von</strong> jüdischen Kindern durch die Lehrerschaft geboten wurde 329 . Bedeutende<br />

Verfasser <strong>von</strong> Jesus-Büchern <strong>von</strong> Jesus-Monographien, sind im gegenwärtigen Judentum außer<br />

Pinchas Lapide <strong>Joseph</strong> Klausner, David Flusser, Leo Baeck, Schalom Ben Chorin und Martin<br />

Buber. Der letztere ist der Bedeutendste. <strong>Joseph</strong> Klausner schrieb das berühmte Werk AJesus <strong>von</strong><br />

Nazareth. Seine Zeit, sein Leben, sein Wirken@, Schalom Ben Chorin ABruder Jesus. Der<br />

326 Pinchas E. Lapide, Ist das nicht <strong>Joseph</strong>s Sohn , Stuttgart/München 1976, 42.<br />

327 Ebd., 47.<br />

328 Pinchas E. Lapide, Ist das nicht <strong>Joseph</strong>s Sohn. Jesus im heutigen Judentum, Stuttgart/München 1976, 78.<br />

329 Ebd., 79; vgl. Heinrich Fries u. a. , Jesus in den Weltreligionen, St. Ottilien 1981, 19-21.

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