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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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darstellt, so ist die Breitenwirkung perfekt 407 .<br />

c) Rudolf Augstein (+ 2002).<br />

188<br />

Rudolf Augstein hat im Jahre 1972 sein Jesusbuch veröffentlicht unter dem Titel AJesus Men-<br />

schensohn@ 408 . Dieses Buch erhebt den Anspruch, die Jesusgestalt geschichtlich darzustellen, wie<br />

sie wirklich gewesen ist. Faktisch geht es Augstein aber weniger um Jesus als um die Kirche und<br />

die Kirchen, die seiner Meinung nach einen zu großen gesellschaftlichen Einfluss haben, beson-<br />

ders in Deutschland. Er meint, die Kirche beeinflusse unberechtigterweise Wahlen, verbiete die<br />

Pille, fördere Schuldkomplexe, erzeuge Spannungen und stabilisiere Herrschaftsstrukturen.<br />

Indem er nun nachweist, dass diese Kirche sich auf einen Jesus beruft, den es nie gab, auf<br />

Lehren, die er nie gelehrt hat, auf eine Vollmacht, die er nie erteilt hat, auf eine<br />

Gottessohnschaft, die er nie für möglich gehalten und nicht beansprucht hat 409 , will er nun die<br />

Macht und den Einfluss der Kirchen brechen. Das ist gewissermaßen das hermeneutische Prinzip<br />

des ganzen Buches. Von daher wird die Wahl und die Auswahl getroffen. Was dieser Tendenz<br />

dienlich ist, was sie unterstützt und stärkt, das ist demnach für den Autor wahr. Er selbst<br />

behauptet jedoch, er stütze sich auf die Ergebnisse der modernen kritischen Exegese. Auf jeden<br />

Fall rechnet er streng ab mit jenen Theologen, die nicht im Sinne seiner Tendenz sprechen. Ihre<br />

Äußerungen führt er zurück auf Angst, Heuchelei und Lüge. Augstein hat hier im Grunde ein<br />

wüstes Buch geschrieben. Da wir gewissermaßen Fraktur geredet. Es werden Theologen<br />

angegriffen und ihnen unglaubliche Unterstellungen gemacht. Rahner bestätigt Augstein<br />

immerhin noch, dass er Aauf sympathische Weise weiss, dass er das Falsche sagt@ 410 . Wer immer<br />

Augstein nicht folgt, ist ein Dummkopf, ein Heuchler oder ein Opportunist, wenn nicht gar alles<br />

in einer Person. Dann bekämpft Augstein speziell einen Katholizismus, den es eigentlich gar<br />

nicht gibt, es sei denn in seiner Vorstellung, nämlich einen Katholizismus, der sich als ein<br />

407 Vgl. Rudolf Schnackenburg, Karlheinz Müller, Gerhard Dautzenberg, Rabbi J. Eine Auseinandersetzung<br />

mit Johannes Lehmanns Jesus-Report, Würzburg 1970; Eduard Lohse, Evangelische Kommentare 3, 1970, 652-655;<br />

Paul Konrad Kurz, Der zeitgenössische Jesus-Roman, in: Franz <strong>Joseph</strong> Schierse, Hrsg., Jesus <strong>von</strong> Nazareth, Mainz<br />

1973, 113-116; Wilhelm Dantine, Jesus <strong>von</strong> Nazareth in der gegen-wärtigen Diskussion, Gütersloh 1974, 19-22;<br />

Heinrich Fries, Zeitgenössische Grundtypen nichtchristlicher Jesusdeutungen, in: Wer ist doch dieser? Die Frage<br />

nach Jesus heute, hrsg. <strong>von</strong> Joachim Gnilka, München 1976, 68 f.<br />

408 München 1972.<br />

409 Rudolf Augstein, Jesus Menschensohn, München 1972, 7.<br />

410 Ebd., 26.

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