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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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In ANostrae aetate@, Artikel 4 heißt es dann: ABei der Besinnung auf das Geheimnis der Kirche<br />

gedenkt die heilige Synode des Bandes, wodurch das Volk des Neuen Bundes mit dem Stamm<br />

Abrahams verbunden ist. So anerkennt die Kirche Christi, dass sich nach dem Heilsgeheimnis<br />

Gottes die Anfänge ihres Glaubens und ihrer Auserwählung schon bei den Patriarchen, bei Mose<br />

und den Propheten finden. Sie bekennt, dass alle Christgläubigen, Söhne Abrahams dem<br />

Glauben nach, in der Berufung dieses Patriarchen miteingeschlossen sind@.<br />

Das Dokument erinnert daran, dass Kirche und Synagoge einen großen Teil des schriftlich<br />

bezeugten Gotteswortes gemeinsam besitzen und dass das Psalterium das gemeinsame Gebet-<br />

buch der Juden und Christen ist.<br />

Es erinnert an die geistige Klammer zwischen dem christlichen Osterfest und der jüdischen<br />

Paschafeier. Das Dokument betont, dass die Kirche nicht vergessen kann, Adass sie durch jenes<br />

Volk, mit dem Gott aus unsagbarem Erbarmen den Alten Bund zu schließen sich gewürdigt hat,<br />

die Offenbarung des Alten Testaments empfing und genährt wird <strong>von</strong> der Wurzel des guten<br />

Ölbaums, in den die Heiden als Wildlinge eingepfropft sind@. Und weiter heißt es dann: ADie<br />

Kirche glaubt ja, dass Christus, unser Friede, durch das Kreuz Juden und Heiden versöhnt und<br />

beide vereinigt hat@. Sie weiß sich als Gottesvolk zusammen mit Israel auf dem Weg zum<br />

gleichen Ziel: AMit den Propheten und mit demselben Apostel erwartet die Kirche den Tag, der<br />

nur Gott bekannt ist, an dem alle Völker mit einer Stimme den Herrn anrufen und ihm +Schulter<br />

an Schulter dienen* (Zef 3,9)@.<br />

Jesus war in seiner Wurzel Jude, er ist aber - das muss wohl gesehen werden - über diese Wurzel<br />

hinausgewachsen. Von daher muss sich das Christentum als konsequentes Judentum verstehen.<br />

Die äußere Loslösung des Christentums vom Judentum begann schon sehr bald nach der<br />

Konstituierung der nachösterlichen Gemeinde. Das war nicht zuletzt bedingt durch die Feindse-<br />

ligkeit der Juden, die in der Jesus-Bewegung schon gleich am Anfang eine tödliche Konkurrenz<br />

erkannten.<br />

Von den Auseinandersetzungen zwischen Juden und Christen in Rom um die Mitte des 1.

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