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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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ewige Schicksal des Menschen entscheidet (Mk 8,38 parr). Die Krisis, die seine Person hervor-<br />

ruft, geht bis in die innersten Familienbande (Lk 14,26 par; 9,59-62 par; Mt 10,32-40; Lk 12,2-9<br />

par; 12,51-53 par; 14,27 usw.). Mit ihm und seiner Verkündigung bricht so nicht nur die Gottes-<br />

herrschaft an, sondern an seiner Person fällt auch die letzte Entscheidung.<br />

Daher versteht die Urgemeinde ihn als das Wort Gottes an die Welt und als die Tat Gottes an der<br />

Menschheit. Seine Geschichte ist die entscheidende und letzte Geschichte Gottes mit der Welt.<br />

Das wird dann mit den verschiedenen Hoheitsnamen angesprochen, die ihm die nachösterliche<br />

Gemeinde erteilt.<br />

Die Gemeinde artikuliert damit den Anspruch Jesu, das letzte Wort Gottes an die Menschheit zu<br />

sein, endgültig den Willen Gottes zu verkündigen, und zwar nicht nur durch sein Wort und durch<br />

seine Taten, sondern in seiner ganzen Person.<br />

Die Primärtradition der Logienquelle AQ@ steht dem historischen Jesus noch sehr nahe. Sie ist im<br />

Wesentlichen vorösterlicher Herkunft. Daher ist sie ein wichtiges Mittelglied zwischen ihm, dem<br />

Verkündiger, und dem Verkündigten der Urgemeinde 624 . Die Q-Tradition ist noch nicht geprägt<br />

<strong>von</strong> den Formeln nachösterlicher Bekenntnisentwicklung. Dennoch wird sie bereits eindeutig<br />

bestimmt <strong>von</strong> der Vorstellung, Adass mit dem Auftreten Jesu das endgültige Heilshandeln Gottes<br />

an seinem Volk einsetzt@ und dass vor allem in diesem Geschehen Jesus und seine Sendung eine<br />

entscheidende Stellung einnehmen. Das ist neu gegenüber der prophetischen Predigt und dem<br />

Verhalten der Propheten. Für Jesus ist die Gemeinschaft der Menschen mit ihm die Aconditio sine<br />

qua non@ für das Heil. Es gibt keinen Zugang zur Basileia an ihm vorbei. Er allein kann sie<br />

vermitteln. Daher ist die Wortverbindung Aum des Gottesreiches willen@ austauschbar mit Aum<br />

meinetwillen@ (vgl. Mt 19,29: A... um meines Namens willen@ - Lk 18,29: A... um der Basileia<br />

willen@ - Mk 10,29 f: A... um meinetwillen und um des Evangeliums willen@). Im Gleichnis vom<br />

Gastmahl (Mt 22,1) und im Gleichnis <strong>von</strong> den Weinbergpächtern (Mt 21,33) setzt Jesus sein<br />

persönliches Schicksal ausdrücklich mit dem des Gottesreiches gleich.<br />

Nach Lk 12, 8 gilt: Wer sich zu Jesus vor den Menschen bekennt, Azu dem wird sich auch der<br />

624 Ebd., 194 f.

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