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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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350<br />

und In-tensität in der Geschichte keine Analogie@ 805 . Ich denke, Jaspers und Machove… sind hier<br />

un-verdächtige Zeugen.<br />

Sieht man genauer hin, so erkennt man, dass Jesus im Grunde nur im Bezug auf gewisse ge-<br />

schichtliche und soziale Gesetzlichkeiten der Kategorie der Religionsstifter hinzugezählt werden<br />

kann. Seit eh und je wurde schon <strong>von</strong> den christlichen Apologeten darauf hingewiesen, dass die<br />

Lehre Jesu die religiösen Kräfte im Menschen zur höchsten Entfaltung gebracht hat, dass sie die<br />

echten religiösen Wahrheiten anderer Religionen umfasst, dabei aber deren Irrtümer und Ab-<br />

irrungen vermeidet. Zu erinnern ist hier auch daran, dass das Christentum die einzige Religion<br />

ist, die sich weltweit ausgebreitet hat. So entspricht es ihrem Stifter. Das Christentum ist die bei<br />

weitem größte Religionsgemeinschaft der Erde, wenn sie ein <strong>Dr</strong>ittel der Weltbevölkerung um-<br />

fasst. Dabei ist zu bedenken, dass das Christentum darüber hinaus in seinem Einfluss seine<br />

Anhängerschaft um ein Vielfaches übersteigt, wenn mehr als ein weiteres <strong>Dr</strong>ittel der Menschheit<br />

weithin <strong>von</strong> ihm geprägt ist. Es ist die abendländisch-christliche Kultur, die die Grundlage der<br />

modernen Weltzivilisation ist. Anders als das Christentum sind alle anderen AStifterreligionen@<br />

auf bestimmte Gebiete beschränkt geblieben. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn die<br />

Religion Jesu höchstes Ansehen auch bei buddhistischen und hinduistischen Mönchen, aber auch<br />

sonst in vielen Religionen genießt, wenn das Christentum zur Religion schlechthin geworden ist.<br />

Sehr zu bedauern ist dabei freilich seine innere Zerrissenheit, die sich heute - und das ist noch<br />

mehr zu bedauern - auch in der katholischen Kirche fortsetzt.<br />

Der Einfluss des Christentums bzw. der christlichen Glaubenswahrheiten erstreckt sich weit über<br />

den Rahmen des Christentums hinaus. Viele Religionen haben christliche Gedanken aufgenom-<br />

men und sich durch das Christentum befruchten lassen. Hier ist etwa zu erinnern an den Mono-<br />

theismus, an die Einehe, an die höhere Bewertung der Frau und überhaupt an die Wertschätzung<br />

des Menschen in seiner Personalität. Dabei ist wohl zu beachten: Die Person Jesu ist breit an-<br />

805 Ebd., 32.

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