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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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inzwischen Atheist Gewordene im Jahre 1877 das Christentum als zusammengeronnen aus dem<br />

Stoizismus, wie ihn Seneca vertrat, und aus dem philosophischen Judentum des Philo. Hier<br />

versteht er die Person Jesu Christi als Abbild Cäsars und versteht er das Reich Gottes als Flucht<br />

aus dem Römerreich in die Zukunft und in das Jenseits.<br />

Jesus ist für Bruno Bauer ungeschichtlich, er hat nie gelebt. Er ist nichts anderes als die Personi-<br />

fikation der christlichen Idee, die aus griechischen, römischen und jüdischen Wurzeln erwachsen<br />

ist. Sehr beeindruckt <strong>von</strong> Bauer war Friedrich Nietzsche (+ 1900).<br />

d) Arthur <strong>Dr</strong>ews (+ 1935).<br />

Der Gedanke <strong>von</strong> der Ungeschichtlichkeit Jesu wurde am Ende des 19. bzw. am Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts verschiedentlich literarisch wieder aufgegriffen - unter anderem auch <strong>von</strong> Ludwig<br />

Feuerbach (+ 1872). Albert Kalthoff und Karl Kautsky, worauf ich noch einmal zurückkommen<br />

werde - bis endlich Arthur <strong>Dr</strong>ews (+ 1935) sie noch einmal in militanter Weise in verschiedenen<br />

Schriften vertreten und recht wirksam propagiert hat.<br />

Arthur <strong>Dr</strong>ews war schon <strong>von</strong> Jugend an dem Christentum abgeneigt und wurde schon früh zu<br />

einem ausgesprochenen Kirchenfeind. Als <strong>Prof</strong>essor der Philosophie an der Technischen<br />

Hochschule in Karlsruhe lehrte er, stark vom Hegelianismus geprägt, den Pantheismus. Für ihn<br />

gibt es nur eine Quelle der Erkenntnis, die Vernunft. Philosophische Einsichten können für ihn<br />

durch Geschichtstatsachen nicht korrigiert werden. Das Christentum versteht er als Produkt<br />

allmählicher Entwicklung, wie überhaupt die Vergangenheit des Menschengeschlechtes sich für<br />

ihn als rein mechanische Entwicklung und Entfaltung der Menschheitsidee darstellt.<br />

Im Jahr 1909 bzw. 1910 veröffentlichte er die beiden Bände ADie Christusmythe@, wo<strong>von</strong> im Jahr<br />

1924 eine Neuausgabe erschien. Im Jahre 1910 erschien das Buch ADie Petrus-Legende@. Im<br />

Jahre 1921 ADas Markus-Evangelium als Zeugnis gegen die Geschichtlichkeit Jesu@, im Jahre<br />

1924 die AEntstehung des Christentums aus dem Gnostizismus@, im Jahre 1926 die ABestreitung<br />

der geschichtlichen Person Jesu@ und im Jahre 1929 ADie Marienmythe@. Durch eine ausgedehnte<br />

Vortragstätigkeit suchte <strong>Dr</strong>ews seine Angriffe auf die Person Jesu in die breite Öffentlichkeit<br />

hineinzutragen und beeindruckte nicht wenige.

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