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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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308<br />

Wirkung Jesu, wie es der Glaube versteht, schon mitumschlossen@ 646 . Es ist heute all-gemein<br />

üblich geworden, in der Theologie mit diesem Wort AVollmacht@ das für Jesus Eigen-tümliche,<br />

die Unableitbarkeit seines Anspruchs zu bezeichnen 647 .<br />

Auch das ist ein Hinweis auf das, was die Evangelien die Exousia Jesu nennen, dass es für ihn<br />

kein Überlegen, kein Mit-sich-zu-Rate-Gehen, kein Straucheln und Schwanken und keine Furcht<br />

vor Irrtum gibt. Bei ihm gibt es keinerlei Unsicherheit Aüber den Weg und Sinn des menschlichen<br />

Daseins@ und Akein Zögern@ 648 . Bei ihm kann keine Rede sein weder <strong>von</strong> Irrtum noch <strong>von</strong><br />

Schuld. Er ist nicht in der Lage, sich zu irren oder schuldig zu werden. Das ist ganz anders etwa<br />

bei Sokrates und Platon, wenn sie im Phaidon über die Unsterblichkeit der Seele sprechen. Diese<br />

Erfahrung bringt der Matthäus- Evangelist zum Ausdruck, wenn er sagt, dass Jesus redete, wie<br />

einer, der Macht hat (Mt 11,25), oder der Johannes-Evangelist, wenn er sagt, Jesus habe gewusst,<br />

was im Menschen war (Joh 16,13).<br />

Hier ist auch darauf hinzuweisen, dass es für ihn nicht das Leiden unter der Diskrepanz zwischen<br />

der Größe des ihm übertragenen Auftrags und der eigenen Unfähigkeit und Unwürdigkeit gibt,<br />

was sonst zur Eigenart des Propheten gehört (Jes 6,5; Jer 1,6; 1 Kön 19,4 f u.ö) 649 .<br />

Ein Hinweis auf diese Exousia ist es, wenn es nach dem Zeugnis der Evangelien bei Jesus kein<br />

Überlegen, kein Mit-sich-zu-Rate-Gehen, kein Straucheln oder Schwanken, keine Furcht vor Irr-<br />

646 Ebd.<br />

647<br />

Athanasius Polag, Die Christologie der Logienquelle (Wissenschaftliche Monographien zum Alten und<br />

Neuen Testament, 45), Neukirchen-Vluyn 1977 33.<br />

648 Gerhard Vobbe, Jesus Christus - Erfindung oder Wirklichkeit? Paderborn 1976, 126.<br />

649 Ebd., 118.

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