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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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137<br />

ten Judentums ... . Seine Heimat war schon damals das Bollwerk stärksten jüdischen Patriotismus<br />

... . Seine Lehre lässt sich durch das biblische und pharisäische Judentum seiner Zeit<br />

vollkommen und ausnahmslos erklären@ 282 .<br />

Im Jahre 1934 schrieb <strong>Joseph</strong> Klausner sein berühmtes Buch AJesus <strong>von</strong> Nazareth. Seine Zeit,<br />

sein Leben, sein Wirken@ (Jerusalem 3 1952). Dieses Buch schrieb Klausner seinerzeit als Histori-<br />

ker und benutzte dabei die vorhandenen jüdischen und christlichen Quellen unter Berück-<br />

sichtigung der damaligen geschichtlichen, kulturellen, politischen und religiösen Verhältnisse.<br />

Das Werk ist durchaus kein Buch jüdischer Apologetik. Es ist nicht in antichristlicher Haltung<br />

geschrieben, sondern eher ein Sachbuch, das mit jüdischen Voraussetzungen geschrieben ist, ein<br />

Jesusbuch, das einerseits die Synoptiker berücksichtigt, aber andererseits innerhalb des jüdischen<br />

Horizontes verbleibt. Bezeichnend ist hier: Die Geschichte Jesu endet für Klausner mit dem<br />

Kreuzestod, während für ihn das Christentum mit der ALegende <strong>von</strong> der Auferstehung@ (so<br />

bezeichnet er als Jude die Zentralwahrheit der Christen) beginnt.<br />

Wie Klausner feststellt, geht der Inhalt der Lehre Jesu über Gott, über Ethik, Gericht und Got-<br />

tesreich nicht über das Alte Testament bzw. über im Judentum bereits bekannte Aussagen hinaus.<br />

Er meint, das Spezifische bei Jesus sei vielmehr der Akzent, die Verschärfung. Diesen Gedanken<br />

haben wir bereits bei Martin Buber hervorgehoben. Das Buch Klausners endet mit folgenden<br />

Sätzen: ADoch ist seine Sittenlehre eine erhabene, gewählter und origineller in der Form als jedes<br />

andere hebräische ethische System. Auch seine wunderbaren Gleichnisse stehen ohne Beispiel<br />

da. Der Scharfsinn und die Kürze seiner Sprüche und wirkungsvollen Parabeln machen seine<br />

Ideen in außergewöhnlichem Maße zum Eigentum aller. Und wenn einst der Tag kommen wird,<br />

wo diese Ethik die Hülle ihrer mythischen und mirakelhaften Umkleidung abstreift, dann wird<br />

Jesu Buch der Ethik einer der erlesensten Schätze der jüdischen Literatur aller Zeiten sein@ 283 .<br />

Das Entscheidende, was dieser Jesus, der Jude, für Klausner gebracht hat, ist also seine Ethik,<br />

eine Vertiefung der alttestamentlichen Ethik. Damit geht er jedoch nicht über das Judentum<br />

282 <strong>Joseph</strong> Klausner, Jesus <strong>von</strong> Nazareth. Seine Zeit, sein Leben, sein Wirken, Jerusalem 3 1952, 505;<br />

Clemens Thoma, Jüdische Zugänge zu Jesus, in: Theologische Berichte VII: Zugänge zu Jesus, Einsiedeln 1978,<br />

167.<br />

283 <strong>Joseph</strong> Klausner, Jesus <strong>von</strong> Nazareth. Seine Zeit, sein Leben, sein Wirken, Jerusalem 3 1952, 574.

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