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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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57<br />

und der neutestamentlichen Offenbarung aufzuweisen versuchen, so werden wir auch den<br />

inneren Zusammenhang zwischen dem Alten und dem Neuen Bund einsichtig machen müssen.<br />

Das Phänomen Israel wird nämlich letztlich nur verständlich <strong>von</strong> der Christus-Tatsache her. Das<br />

Alte Testament enthüllt sich gewissermaßen im Neuen. Andererseits zeigt aber auch die<br />

Geschichte Israels, dass sie im Hinblick auf ihre Bezogenheit auf Jesus <strong>von</strong> Nazareth mehr ist als<br />

nur menschliches Planen und Ringen. So können wir auch sagen: Das Neue Testament ist im<br />

Alten verborgen und: Bereits an den Wurzeln des Christentums werden die Zeichen seiner<br />

Göttlichkeit sichtbar.<br />

18. Entscheidende Momente der fundamentaltheologischen Beweisführung.<br />

Die Fundamentaltheologie kann heute weniger mit Einzelheiten argumentieren als durch die<br />

Darstellung der Offenbarung und des Offenbarungsablaufes in seiner Ganzheit. Dabei ist der<br />

entscheidende Gesichtspunkt das sich stets gleichbleibende AAntlitz Gottes@, des Gottes, der aus<br />

seiner Verborgenheit immer neu in der Offenbarungsgemeinde des Alten Testamentes und des<br />

Neuen Testamentes hervortritt. Das Antlitz Gottes meint sowohl seine geistige Physiognomie,<br />

also seine Eigenschaften, als auch sein Handeln und sein wegweisendes Wort, sofern sie den<br />

geläutertsten ethischen Ansprüchen des Menschen entsprechen. Die Kontaktaufnahme des<br />

Menschen mit Gott wird biblisch durch die Formel ausgedrückt: ADas Antlitz Gottes suchen@ (Ps<br />

24,6). Im bildlosen Kult Israels versteht man darunter die Person Gottes, sofern sie sich dem<br />

Beter zuwendet 145 . Gelegentlich wurde auch das Antlitz Gottes im Alten Testament als seine<br />

Erscheinungsform verstanden.<br />

Dabei bleibt freilich bestehen, dass es sich hier nicht um eine volle Selbstoffenbarung Gottes<br />

handeln kann. Im Buch Exodus heißt es: A... mein Angesicht kannst du nicht schauen, denn der<br />

Mensch schaut mich nicht und bleibt leben@ (Ex 33,20).<br />

Wichtig für uns ist es, dass es immer das gleiche Antlitz Jahwes ist, das aus der Verborgenheit<br />

145<br />

Vgl. Otmar Schilling, Die Psalmen als Israels Lob vor Gott, in: <strong>Joseph</strong> Schreiner, Wort und Botschaft,<br />

278 (?).

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