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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Jahwes, findet ihren charakteristischen Ausdruck in dem beliebten Titel AJahwe Sabaoth@. Dieser<br />

Titel ist besonders beliebt bei den Propheten und will zum Ausdruck bringen, dass Jahwe alle<br />

Natur- und Geschichtsmächte untertan sind.<br />

Der Gott Israels ist Träger der absoluten Machtfülle. Sein Wirken in Natur und Geschichte ist<br />

unbegrenzt und <strong>von</strong> nichts gehemmt. Sein Werk ist der feste Rhythmus der Natur (Gen 8,20-22),<br />

ist der geordnete Ablauf der kosmischen Vorgänge (Ijob 37 f.).<br />

Um sich <strong>von</strong> den Schöpfungsvorstellungen der Umwelt abzusetzen, haben die Theologen Israels<br />

in der priesterschriftlichen Schöpfungsgeschichte (Gen 1) einen eigenen Terminus gewählt,<br />

nämlich den Terminus Abara@, den sie zum einen nur <strong>von</strong> Gott gebrauchen, der zum anderen nie<br />

mit der Angabe eines Woraus verbunden wird und der endlich die Mühelosigkeit des göttlichen<br />

Schaffens ausdrücken will. Gott hat alles Geschaffene nach Gen 1 durch sein bloßes Wort<br />

hervorgebracht. Die zeitliche Datierung der Priesterschrift - das wissen Sie aus der Einleitung in<br />

das Alten Testament - ist umstritten. Die einen meinen, sie sei exilisch, die anderen nachexilisch.<br />

Demgegenüber verwendete die alte jahwistische Schöpfungserzählung (Gen 2,4 ff), deren<br />

Endredaktion um 900 v. Chr. erfolgte, noch handwerkliche Ausdrücke. Bereits bei Jesaja setzt<br />

sich aber mehr und mehr die Vorstellung durch, dass Jahwe durch sein bloßes Wort ins Dasein<br />

ruft. Jes 40,26 werden die Sterne erschaffen dadurch, dass Gott sie beim Namen ruft. Jes 48,13<br />

bedeutet Himmel und Erde erschaffen so viel wie, dass Gott sie herbeirief und sie da waren.<br />

Ähnlich heißt es Psalm 33,6.9: ADurch Jahwes Wort entstanden die Himmel, durch den Hauch<br />

seines Mundes sein ganzes Heer ... . Denn er spricht, und es geschieht, er befiehlt, und es steht<br />

da@.<br />

Nicht weniger souverän und frei verfügend als im Kosmos ist die Macht Jahwes in der Ge-<br />

schichte. Alle Völker gehören ihm (Ex 19,5). Ihm gegenüber bedeuten sie nichts (Jes 40,15-17).<br />

Kein Bereich ist seiner Allmacht entzogen (Am 9,1-4). Von daher kommt es zu der Aussage<br />

seiner Allgegenwart und Allwissenheit 178 . Er ist eben wesentlich anders als der Mensch 179 .<br />

178 Ps 139, 7-12; Sir 42, 17-21; 39, 18-20.<br />

179 Jes 31, 3; Ez 28, 2-9; vgl. Josef Haspecker, Art. Gott III (biblisch), in: Handbuch theologischer<br />

Grundbegriffe Bd. II (dtv-Taschenbuch), München 2 1974, 220 ff.

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