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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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203<br />

den sei. Dagegen spricht jedoch die bisher nicht gewürdigte Tatsache, dass die Stelle nach einem<br />

Schema des christlichen Kerygmas (und zwar des lukanischen) aufgebaut ist. Sie ist also als<br />

ganze nachträglich eingesetzt@ 456 .<br />

Außer diesen beiden Stellen gibt es bei Flavius <strong>Joseph</strong>us noch einige weitere, die in der Diskus-<br />

sion eine gewisse Rolle spielen. Diese sind in der slawischen Übersetzung des AJüdischen Krie-<br />

ges@ enthalten. Der deutsche Text ist abgedruckt bei Maurice Goguel, Das Leben Jesu, Zürich<br />

1934, 28 f. Sie sind allerdings letzten Endes noch weniger deutlich und auch weniger bedeutend<br />

als die Texte in den AAltertümern@ und auch <strong>von</strong> ihnen abhängig.<br />

<strong>Joseph</strong>us schrieb das Werk über den Jüdischen Krieg, wie er selber in der Vorrede feststellt, um<br />

75 n. Chr. zuerst in seiner aramäischen Muttersprache Afür die Barbaren im oberen Asien@ und<br />

übertrug das Werk dann später um 89 ins Griechische, um es auf diese Weise weiter unter den<br />

Römern zu verbreiten. Bis zum Beginn dieses Jahrhunderts war nur die griechische Version die-<br />

ses Werkes bekannt, die keine Stelle enthält, an der Christus erwähnt wird. Alexander Berendts<br />

macht darauf aufmerksam, dass die altchristliche Textrezension, die auf den aramäischen Text<br />

zurückgehen soll, umfangreiche Abschnitte enthalte über Johannes den Täufer, Jesus Christus<br />

und seine Jünger. Er veröffentlichte 1906 diese Abschnitte mit einer kritischen Abhandlung dar-<br />

über in den ATexten und Untersuchungen für die altchristliche Literatur@ 457 . Der Text der ge-<br />

nannten Abschnitte selbst umfasst volle sieben Seiten. Hier soll nur die Hauptstelle über Jesus<br />

dokumentiert werden, die uns unmittelbar interessiert. Sie ist in den slawischen Handschriften<br />

des ADe Bello Judaico@ zwischen II, 9, 3 und 4 der griechischen Ausgabe eingeschaltet. Damit ist<br />

nicht zu verwechseln die Jesus-Stelle, die in den einzelnen lateinischen Übersetzungen dieses<br />

Buches eingeschaltet ist. Letztere ist nämlich buchstäblich aus den AAltertümern@ entnommen.<br />

Nun zum Wortlaut dieser Stelle: ADamals trat ein Mensch auf, wenn es auch geziemend ist, ihn<br />

einen Menschen zu nennen. Sowohl seine Natur wie seine Gestalt waren menschlich, seine<br />

Erscheinung aber war mehr als menschlich. Seine Werke waren jedoch göttlich, und er wirkte<br />

622.<br />

456 Hans Conzelmann, Art. Flavianum, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. III, Tübin-gen 3 1959,<br />

457<br />

Hrsg. <strong>von</strong> Gebhardt und Harnack, Neue Folge XIV, 4. Heft: Die Zeugnisse vom Christentum im<br />

slawischen De Bello Judaico des <strong>Joseph</strong>us.

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