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demonstratio christiana traktat ii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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der der protestantischen Tübinger Schule. Von 1826-1860 war er <strong>Prof</strong>essor für Kirchen- und<br />

Dog-mengeschichte in Tübingen. Er war einer der einflussreichsten protestantischen Theologen<br />

des 19. Jahrhunderts. Seit den 30er Jahren stand er sehr unter dem Eindruck der Religionsphi-<br />

losophie Hegels. Seither prägte der Hegelianismus seine Forschungen und Publikationen. Man<br />

hat ihn <strong>von</strong> daher den Dogmenhistoriker des Hegelianismus genannt. Unter seinem Einfluss<br />

veränderte Da-vid Friedrich Strauß sein Verständnis des Mythos, wenn er ihn später als Ten-<br />

denzschriftstellerei definiert.<br />

Weiter als David Friedrich Strauß ging Bruno Bauer (+ 1882) in seiner Kritik am Geschichtswert<br />

der Evangelien. Bei ihm verflüchtigt sich die Person Jesu völlig. Man hat ihn als den verwe-<br />

gensten biblischen Kritiker der Neuzeit bezeichnet.<br />

Mit Feuerbach, Marx und anderen, die sich auf Hegel stützen, zählt man ihn zu den Junghege-<br />

lianern. Bruno Bauer war zunächst Privatdozent in Bonn, dann freier Schriftsteller, schließlich<br />

Bankbeamter in Berlin.<br />

Bruno Bauer veröffentlichte im Jahr 1838 seine AKritik der Geschichte der Offenbarung@, ein<br />

Werk, das ganz im Geist der Hegel=schen Philosophie konzipiert ist. Ihm folgten weitere Werke,<br />

in denen er seine Gedanken in die Öffentlichkeit trug. Im Jahre 1840 erschien die AKritik der<br />

evangelischen Geschichte des Johannes@, im Jahr 1841 die AKritik der Synoptiker@ (in zwei<br />

Bänden), 1851 und 1852 die AKritik der Evangelien und der Geschichte ihres Ursprungs@ (in vier<br />

Bänden) und 1877 AChristus und die Cäsaren. Der Ursprung des Christentums aus dem<br />

römischen Griechentum@. 1842 wurde der inzwischen 33-Jährige aus dem Lehramt entfernt<br />

(wegen der beiden Werke AKritik der evangelischen Geschichte des Johannes@ und AKritik der<br />

Synoptiker@).<br />

Bruno Bauer versteht das ganze Neue Testament als eine Fälschung des 2. Jahrhunderts, rein<br />

fiktiv. Er knüpft damit wieder an die Betrugstheorie des Reimarus an, wonach die Evangelien<br />

eine betrügerische Erfindung der Jünger sind, Produkte des Glaubens, Erzeugnisse religiöser<br />

Reflexion. Aber er geht noch weiter, für ihn ist die Gestalt Jesu völlig ungeschichtlich. Das<br />

Christentum ist eine Heilsphilosophie für die enterbten Massen. In dem Werk AChristus und die<br />

Cäsaren. Der Ursprung des Christentums aus dem römischen Griechentum@ schildert der

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