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1 Einleitung<br />

1.1 Allgemeine Einführung<br />

Kolloidale Systeme bestehen grundsätzlich aus einem homogenen Dispergiermedium,<br />

dem Lösungsmittel, und einem darin fein verteilten Stoff, den kolloidalen<br />

Teilchen. Die kaum überschaubare Vielfalt an Ausprägungsformen der Kolloide in<br />

Natur und Technik resultiert aus den möglichen Kombinationen beider Komponenten<br />

des Systems, die im festen, flüssigen oder gasförmigen Zustand vorliegen können.<br />

So gehören zu den Dispersionskolloiden (fest/flüssig) Polymerdispersionen, Lacke,<br />

Druckfarben und heterogene Katalysatoren, zu den Legierungen (fest/fest) Polymer-<br />

blends und Keramiken, zu den Aerosolen (fest/gasförmig und flüssig/gasförmig)<br />

Rauch, Pollen und Wolken [1, 2].<br />

Die besonderen Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten von Kolloiden<br />

beruhen hauptsächlich auf ihrer Mittelstellung zwischen molekularen Systemen und<br />

Festkörpern. Daraus ergeben sich unmittelbar einige wesentliche Eigenschaften<br />

dieser mesoskopischen Systeme, die auf ihrer Größe, Dispersität und Dynamik<br />

beruhen. Der Durchmesser der Teilchen, der im Bereich von ca. 1 nm – 1 µm liegt,<br />

führt zu größenabhängigen elektronischen und magnetischen Eigenschaften. So<br />

bestehen beispielsweise die Energiebänder von kolloidalen Halbleiterteilchen aus<br />

diskreten, quantisierten Energieniveaus [3] und Ferromagnete werden unterhalb<br />

einer kritischen Größe zu Ein-Domänen-Nanoteilchen, die superparamagnetisches<br />

Verhalten zeigen [4]. Im Bereich der Medizin führt die Darreichung eines<br />

Medikaments in Form kleinster Teilchen oftmals zu einer gesteigerten Aufnahme und<br />

Wirksamkeit des verwendeten Wirkstoffs. Zusätzlich sind auch kontrollierte Wirkstofffreisetzungen<br />

in selektiven Wirkzonen auf diese Weise realisierbar [5].<br />

Die Dispersität, d. h. das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen, von Kolloiden ist<br />

so groß, daß sich ähnlich viele Atome an der Oberfläche der Teilchen wie auf<br />

Gitterplätzen im Volumen befinden. Damit hat die Oberflächenbeschaffenheit einen<br />

sehr großen Einfluß auf die Eigenschaften der Teilchen. Kolloide (vor allem

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