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7 Verkapselung von Farbstoffen 133<br />
Den Farbumschlag des Indikatorfarbstoffs TB kann man auch erreichen, indem<br />
man saures, basisches und neutrales Wasser mit neutralen (d. h. gelben) Kugeln<br />
überschichtet. Über dem Wasser mit pH 7 bleibt die toluolische Lösung gelb, über<br />
dem basischen Wasser färbt sie sich mit der Zeit blau und mehr als die Hälfte der<br />
Farbstoffmoleküle diffundiert zurück in die Wasserphase, während sich die<br />
Toluolphase gelb färbt. Vermutlich geht der Anteil an Farbstoff verloren, der nicht<br />
ionisch gebunden ist, da die Farbstoffmoleküle durch die in die Kugeln hineindiffundierenden<br />
Hydroxyionen deprotoniert werden. Die Moleküle sind dann zweifach<br />
negativ geladen und diffundieren zurück in die polarere wäßrige Umgebung. Sofort<br />
bei der Überschichtung des sauren Wassers färbt sich die gesamte Q-µ-Gellösung<br />
rot, d. h. der Farbstoff wird protoniert und geht in die in Toluol gut lösliche rote Form<br />
über. Allerdings konnte durch einen Vergleich der Absorptionsmaxima des reinen<br />
Farbstoffs in Toluol und der TB-gefüllten Kugeln gezeigt werden, daß sich ein<br />
Großteil der Moleküle im Kugelinneren aufhält.<br />
7.3.7 Mechanismus der Verkapselung<br />
Als mögliche Verkapselungsmechanismen kommen zum einen die reine Ionenpaarwechselwirkung<br />
zwischen den quatären Ammoniumionen und den negativ geladenen<br />
Sulfonsäuregruppen der anionischen Farbstoffmoleküle, das Lösen der Moleküle in<br />
dem möglicherweise im Partikelinneren vorhandenen „Wasserpool“ oder die<br />
Kristallisation der Farbstoffmoleküle in den Q-µ-Gelen aufgrund der polaren<br />
Umgebung hervorgerufen durch die ionischen Gruppen in Betracht. Wie bereits<br />
mehrfach erwähnt, können in den Q-µ-Gelen mit der jeweils größten Anzahl an<br />
Ammoniumionen auch die meisten Farbstoffmoleküle aufgenommen werden. Dies<br />
erlaubt jedoch alleine noch keine Rückschlüsse auf den vorliegenden Mechanismus,<br />
da noch zusätzliche Parameter bei der Verkapselung eine Rolle spielen könnten. Auf<br />
diese soll nun näher eingegangen werden.<br />
Die Tatsache, daß mit FBH auch ein kationischer Farbstoff, allerdings in geringerem<br />
Umfang, verkapselt wird, und daß die bestimmten Farbstoff/Stickstoff-Verhältnisse<br />
größer als das stöchiometrische Verhältnis sind (Tabelle 7.2), deuten darauf hin, daß<br />
es sich nicht um eine reine Ionenpaarwechselwirkung handelt. Allerdings spielt diese<br />
sicherlich die entscheidende Rolle, da sich beim flüssig/flüssig Phasentransfer, wenn<br />
weniger Farbstoff angeboten wird, als verkapselt werden kann, kein Phasengleichgewicht<br />
einstellt, sondern der gesamte Farbstoff aus dem Wasser