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2 Charakterisierungsmethoden 17<br />

2.3 Gelpermeationschromatographie<br />

Die Technik der Gelpermeationschromatographie (GPC), auch Größenausschlußchromatographie<br />

(size exclusion chromatography (SEC)), wurde Mitte der 60er Jahre<br />

entwickelt und ist die zur Zeit am häufigsten eingesetzte Methode zur Bestimmung<br />

der unterschiedlichen Molekulargewichtsmittelwerte und der Molekulargewichtsverteilung<br />

von Polymeren. Die GPC ist eine spezielle Form der High Performance<br />

Liquid Chromatographie (HPLC); im Unterschied zu dieser beruht die Trennung<br />

allerdings nicht auf Adsorptionseffekten zwischen mobiler und stationärer Phase<br />

sondern auf Größenausschluß durch Diffusion von Polymermolekülen in<br />

Kapillarhohlräume eines porösen Gels. Die physikalische Trenngröße ist dabei das<br />

hydrodynamische Volumen der Polymermoleküle.<br />

Bei der GPC werden zuerst die Polymermoleküle mit den höchsten<br />

Molekulargewichten eluiert, da die Poren des Gels für diese Moleküle zu klein sind;<br />

sie fließen ohne zu Verweilen aus der Säule aus. Das Elutionsvolumen, bei dem<br />

diese Moleküle den Detektor passieren, wird als Ausschlußvolumen bezeichnet.<br />

Wenn die Molekülgröße unter die Porengröße sinkt, können die Polymermoleküle in<br />

die Hohlräume hineindiffundieren. Dadurch wird die Verweildauer auf der Säule und<br />

damit das Elutionsvolumen vergrößert und zwar um so mehr, je tiefer sie in die Poren<br />

eindringen, d. h. je kleiner sie sind, und je häufiger sie darin verweilen. Moleküle, die<br />

im Vergleich zur Porenweite sehr klein sind, können unabhängig von ihrer Größe<br />

quasi unbehindert in die Kapillarhohlräume eindringen, so daß hier keine erkennbare<br />

Trennung mehr erfolgt. Werden mehrere Säulen mit unterschiedlichen Porengrößen<br />

hintereinandergeschaltet, kann der Trennbereich erheblich erweitert werden.<br />

Für die Detektion werden vorwiegend UV- und Brechungsindex-Detektoren<br />

eingesetzt. Bei beiden Detektionsmethoden wird die Konzentration an Polymer im<br />

Elutionsvolumen zur Zeit t bestimmt. Als Chromatogramm erhält man damit die<br />

Änderung einer von der Konzentration abhängigen Größe mit der Elutionszeit.<br />

Zusätzlich können mit dem UV-Detektor auch chromophore Molekülgruppen<br />

detektiert werden, wodurch man bei chromophoren Endgruppen ein Signal erhält,<br />

welches proportional der Zahl an Polymermolekülen ist [48 - 50].<br />

Da es sich bei der GPC um eine Relativmethode handelt, muß die Anlage mit<br />

Polymerstandards enger Molekulargewichtsverteilung kalibriert werden, die durch<br />

Absolutmethoden charakterisiert wurden. Problematisch ist hierbei die Tatsache, daß<br />

nur von wenigen Polymeren eng verteilte Standards über einen gewissen

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