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2 Charakterisierungsmethoden 9<br />
Aus der Zimm-Auftragung erhält man durch Extrapolation auf c → 0 das<br />
Gewichtsmittel des Molekulargewichts M w und das z-Mittel des Trägheitsradienqua-<br />
drats 〈R g 2 〉z. Extrapolation auf q → 0 liefert das Gewichtsmittel des Molekulargewichts<br />
M w und den zweiten Virialkoeffizienten des osmotischen Drucks A 2 [29, 37, 38].<br />
2.1.2 Dynamische Lichtstreuung<br />
Bei der dynamischen Lichtstreuung werden zeitliche Fluktuationen der Streuintensität<br />
korreliert; die Autokorrelationsfunktion liefert Informationen über dynamische<br />
Moleküleigenschaften. Die gelösten Moleküle bewegen sich im Streuvolumen<br />
regellos in alle Richtungen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten relativ zum<br />
Detektor. Diese Bewegungen führen wie beim Doppler Effekt zu einer Frequenzverschiebung<br />
des eingestrahlten Lichts und damit zu einer Verbreiterung der<br />
spektralen Intensitätsverteilung des Streulichts im Vergleich zum Primärlicht. Die<br />
Diffusionsprozesse von Makromolekülen in Lösung sind allerdings im allgemeinen so<br />
langsam, daß sie experimentell nur sehr schwer auflösbare Frequenzverbreiterungen<br />
bewirken. Nach dem Wiener-Khintchine-Theorem [39, 40] gibt es zu jedem Inten-<br />
sitätsspektrum im Frequenzraum eine fouriertransformierte Funktion im Zeitraum,<br />
welche die durch die Teilchenbewegung verursachte Fluktuation des Streulichts<br />
wiedergibt. Durch Korrelation der gemessenen Streuintensität zu verschiedenen<br />
Zeiten erhält man die Autokorrelationsfunktion der Streuintensität g2(t). g<br />
2<br />
() t<br />
( q,<br />
t)<br />
I(<br />
q,<br />
t + τ )<br />
I<br />
= , (2.9)<br />
I<br />
() 2<br />
q<br />
wobei I(q,t) die Streuintensität zum Zeitpunkt t, I(q,t+τ) die Streuintensität zum<br />
Zeitpunkt t + τ mit t = nτ und dem Zeitabstand τ der n Meßkanäle des Korrelators<br />
bezeichnet. Nach der Siegert-Beziehung [41] kann aus g 2(t) und der ebenfalls experi-<br />
mentell bestimmten Basislinie A die Autokorrelationsfunktion des Streufeldes g 1(t),<br />
die als Quotient aus dynamischem S(q,t) und statischem Strukturfaktor S(q) definiert<br />
ist, bestimmt werden.<br />
g<br />
1<br />
() t<br />
S(<br />
q,<br />
t)<br />
≡ =<br />
S(<br />
q)<br />
g<br />
2<br />
() t<br />
− A<br />
A<br />
(2.10)