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3 Theoretische Grundlagen<br />

3.1 Polyorganosiloxan-µ-Gele<br />

Als µ-Gele bezeichnet man monodisperse, strikt kugelförmige, intramolekular<br />

vernetzte Makromoleküle in einem Größenbereich von 5 – 100 nm [12]. Ein<br />

klassisches Beispiel für die Darstellung von Polystyrol-µ-Gelen ist die radikalische<br />

Polymerisation in µ-Emulsion, wobei die Größe der entstehenden Partikel theoretisch<br />

nur durch das Verhältnis von eingesetzter Tensid- zu Monomermenge, dem<br />

Flottenverhältnis S, bestimmt wird [10, 60].<br />

m<br />

T S = (3.1)<br />

mM<br />

Bei der qualitativen Beschreibung der Abhängigkeit der Größe der vernetzten<br />

Teilchen vom Flottenverhältnis geht man von einer geschlossenen Tensidschicht auf<br />

den Partikeln aus [10, 11, 61], wobei Wu [62] durch Lichtstreumessungen zeigen<br />

konnte, daß ungefähr die Hälfte des hydrophoben Schwanzes des Tensids in den<br />

Polymerkern hineinragt.<br />

Ein System zur Darstellung definierter, sphärischer Polyorganosiloxan-µ-Gele<br />

wurde 1993 von Baumann entwickelt [15, 16]. Hierbei werden als Vernetzer und<br />

Kettenbildner tri- und bifunktionelle Alkoxysilane eingesetzt, die in einer basisch oder<br />

sauer katalysierten Polykondensationsreaktion zu den Polyorganosiloxan-µ-Netzwerken<br />

reagieren. Eine Modifizierung des Systems 1995 [17, 18] erlaubte schließlich<br />

ein Absättigen noch reaktiver Oberflächenfunktionalitäten, so daß die interpartikuläre<br />

Kondensation und damit die Ausbildung eines makroskopischen Netzwerkes<br />

verhindert werden konnte. Damit sind die µ-Gelteilchen in unpolaren organischen<br />

Lösungsmitteln molekular dispergierbar.<br />

Die Polyorganosiloxan-µ-Gele können im Gegensatz zu den µ-Gelpolymerisaten<br />

sehr einfach bei Raumtemperatur funktionalisiert werden, indem Alkoxysilane als<br />

zusätzliche Bausteine verwendet werden, die funktionelle Gruppen tragen. Damit<br />

kann man die gewünschten Gruppen direkt bei der Herstellung der µ-Gele einbauen

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