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3 Theoretische Grundlagen 33<br />
Eine Veränderung des Verhältnisses von Vernetzer zu Kettenbildner kontinuierlich<br />
über den Radius der Teilchen führt schließlich zu Gradientennetzwerken [20].<br />
3.2 Edelmetallkolloide<br />
Das Interesse an den optischen Eigenschaften von kolloidalen Metallen, d. h. der<br />
Farbe, läßt sich bis in die Zeit der Römer zurückverfolgen, die damit begannen, diese<br />
zum Färben von Glas zu verwenden. Heute werden kolloidal dispergierte Metalle<br />
aufgrund des sehr großen Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen, was sie für<br />
einen Einsatz in der Katalyse prädestiniert, und ihrer größenabhängigen spektroskopischen<br />
Eigenschaften in vielfältigen Anwendungsbereichen eingesetzt. So<br />
werden Edelmetallkolloide neben der Verwendung als Katalysatoren wegen ihrer<br />
vergleichsweise sehr großen Aktivität und Selektivität, beispielsweise auch in<br />
Mikroelektronik, Optoelektronik und Photovoltaik sowie zur Photolyse von Wasser<br />
verwendet [80, 81].<br />
3.2.1 Synthese<br />
Die Synthese von kolloidalem Gold basiert fast immer auf der Reduktion von Au(III)-<br />
Verbindungen mit unterschiedlichen Reduktionsmitteln. So läßt sich das Faraday-Sol<br />
durch Reduktion mit weißem Phosphor [82] und andere Sole mit Reduktionsmitteln<br />
wie Hydrazin, Formaldehyd oder Hydroxylamin herstellen. Wesentliche Faktoren bei<br />
der Edelmetallkolloidsynthese sind Größe und Form der entstehenden Teilchen<br />
sowie deren Größenverteilung. Somit stellt die Kontrolle der Parameter, die<br />
Keimbildung und Wachstum beeinflussen, den wichtigsten synthetischen Aspekt dar.<br />
Um die Agglomeration der Kolloide zu verhindern, wird die Reaktion in<br />
Gegenwart von Stabilisatoren durchgeführt. Als Beispiele für niedermolekulare<br />
Stabilisatoren seien Zitronensäure [83] und Citrat [84], die gleichzeitig stabilisierend<br />
und reduzierend wirken, Tetraalkylammoniumsalze [85 - 87] und Phosphinliganden<br />
[88, 89] genannt.<br />
Polymernanokomposits, bestehend aus einer Polymermatrix, die mit Nanoteilchen<br />
gefüllt ist, sind wegen ihrer großen Langzeitstabilität aufgrund des<br />
Oxidations- und Koaleszenzschutzes durch das Polymer, wegen ihrer einfachen<br />
Synthese [90] und vor allem aufgrund der Kombination der katalytischen und<br />
optischen Eigenschaften der Metallnanoteilchen mit den mechanischen Eigen-