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7 Verkapselung von Farbstoffen 129<br />
s1<br />
( 1−<br />
exp(<br />
− k t ) + c ( 1−<br />
exp(<br />
k t )<br />
c = c<br />
− , (7.2)<br />
L1<br />
1<br />
s2<br />
Wie bereits bei der Besprechung des fest/flüssig Phasentransfers erwähnt, hat<br />
vermutlich auch die Dispersität der Farbstoffkristalle einen Einfluß auf die Kinetik;<br />
daher gibt es sicherlich bezüglich der Verkapselungskinetik Unterschiede zwischen<br />
den einzelnen Farbstoffen, die nicht ausschließlich auf Wasserlöslichkeit oder Anzahl<br />
an Ladungen zurückzuführen sind.<br />
7.3.5 Einflüsse der Umgebung<br />
Ähnlich der als Solvatochromie bezeichneten Abhängigkeit des Absorptionsmaximums<br />
einer Substanz von der Polarität des verwendeten Lösungsmittels, die z. B.<br />
bei Aldehyden und Ketonen, bestimmten Heterocyklen, Azoverbindungen, Nitroso-<br />
verbindungen etc. auftritt [52, 53], kann auch bei der Verkapselung von<br />
verschiedenen Farbstoffen eine Abhängigkeit von der Umgebung beobachtet<br />
werden: Bei einigen der verwendeten Farbstoffe sind die Absorptionsmaxima, die in<br />
Wasser bestimmt werden, von denen der in den Q-µ-Gelen verkapselten Moleküle<br />
verschieden. Allerdings ist dabei nicht das Lösungsmittel Toluol für die Verschiebung<br />
verantwortlich sondern die unmittelbare Umgebung der Farbstoffe in den µ-Gelen,<br />
die aus dem unpolaren Siloxannetzwerk sowie aus dem quatären Stickstoff mit den<br />
entsprechenden Gegenionen und eventuell vorhandenen mikroskopischen<br />
Wassertröpfchen besteht.<br />
Verschiebungen zu größeren Wellenlängen werden als Bathochromie<br />
(Rotverschiebung), solche zu kürzeren als Hypsochromie (Blauverschiebung)<br />
bezeichnet, wobei immer der Wechsel der Lösungsmittelpolarität von apolar zu polar<br />
betrachtet wird. Für eine bathochrome Verschiebung ist die Stabilisierung des<br />
angeregten Zustandes durch die höhere Polarisierbarkeit des Lösungsmittels<br />
verantwortlich (π π*-Übergang). Dieser wird daher energetisch stärker abgesenkt<br />
als der Grundzustand. Der Übergang ist durch einen geringeren Energieunterschied<br />
gekennzeichnet und die Absorption damit rotverschoben. Durch eine<br />
Wechselwirkung von nichtbindenden Orbitalen mit dem Lösungsmittel ist die<br />
energetische Absenkung des n-Zustandes stärker als die des π*-Zustandes, der<br />
Energieunterschied wird größer und die Absorption blauverschoben<br />
(n π*-Übergang).<br />
L2<br />
2