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6 Amphiphile µ-Netzwerke<br />
Bei den Wassergehalten in Tabelle 6.2 handelt es sich um den einzigen Hinweis,<br />
der auf die Existenz eines „Wasserpools“ schließen läßt. Andere Experimente wie<br />
z. B. die Verkapselung von D2O in den amphiphilen Netzwerken, die durch<br />
FTIR-Spektroskopie der (D-O)-Valenzschwingung nachgewiesen werden sollte,<br />
gelangen nicht, da bei der Messung in Lösung nur Toluol detektiert wurde, und die<br />
Messung als Film dasselbe Spektrum wie für das ungefüllte Q-µ-Gel ergab. Dies<br />
kann entweder darauf zurückgeführt werden, daß gar kein D2O vorhanden war oder<br />
daß es durch den Austausch mit Wasser aus den Kugeln herausdiffundierte. Ein<br />
ähnlicher Ansatz wurde bei dem Versuch verfolgt, in einem Q-µ-Gel, welches in<br />
Toluol-D8 gelöst ist, Wasser zu verkapseln und dies durch 1 H-NMR-Spektroskopie<br />
nachzuweisen. Im Spektrum konnte kein dem Wasser zuzuordnendes Signal<br />
gefunden werden.<br />
Weiterhin wurden verschiedene DSC-Messungen sowohl mit einem<br />
herkömmlichen als auch mit einem Mikrokalorimeter unter der Annahme<br />
durchgeführt, daß der Schmelzpunkt von mikroskopisch verkapseltem Wasser mit<br />
der Abnahme der Tröpfchengröße immer niedriger wird. Bei der Mikrokalorimetrie<br />
wurde in Lösung beginnend bei –22°C der Wärmefluß beim Erwärmen der<br />
Q-µ-Gelproben, die zuvor über Wasser aufbewahrt wurden, verfolgt. Man erwartet<br />
beim Schmelzen des Wassers einen endothermen Peak in der Nähe von 0°C.<br />
Beobachtet wurden allerdings exotherme Peaks in diesem Bereich, die möglicherweise<br />
das Schmelzen des Wassers überdecken. Somit konnte mit dieser Methode<br />
bis jetzt auch das Vorliegen von Wasser in den amphiphilen µ-Netzwerken nicht<br />
nachgewiesen werden.<br />
Mögliche Ursachen hierfür sind in den vermessenen Konzentrationen zu sehen,<br />
die zu klein gewesen sein könnten, um das Schmelzen des Wassers von anderen<br />
Veränderungen der Proben zu unterscheiden sowie in der Tatsache, daß sich das<br />
gesamte verkapselte Wasser in dem Film an der Glaswand befindet, da bei allen<br />
Experimenten mit Ausnahme der Wasserbestimmung nach Karl-Fischer immer die<br />
klaren Lösungen untersucht wurden. Wassertropfen, die wenn überhaupt nur wenige<br />
Nanometer groß sind, sollten nicht die Eintrübung der Toluolphase verursachen.<br />
Deshalb kann man annehmen, daß es sich um „makroskopisches“ Wasser handelt,<br />
das zur Eintrübung der Toluolphase führt.<br />
AFM-Aufnahmen des über Wasser aufbewahrten Q-µ-Gels QVK12 (Abbildung<br />
6.7) im „tapping“-Modus zeigen, daß die Ränder der Kugeln im Vergleich zu